Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Besuch bei Bosch Research
Im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Werkstatt des Wandels“ besuchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bosch Forschungscampus in Renningen. Dabei informierte er sich über den Einsatz von KI in Entwicklung, Fertigung und Produkten bei Bosch.
Um das volle Potenzial von künstlicher Intelligenz (KI) zu nutzen, widmen sich Bosch Research und das Bosch Center for Artificial Intelligence (BCAI) bereits seit 2017 der Forschung zur Anwendung von KI. Die Forschung dient dazu, zukunftsfähige Produkte und Services zu entwickeln, die effizienter, sicherer und nutzerfreundlicher sind. Dabei werden verschiedene KI-Methoden, wie Deep Learning, Natural Language Processing und Reinforcement Learning, sowie neuste Techniken wie generative KI und Foundation Modelle, insbesondere große Sprachmodelle, eingesetzt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte am 15. November 2024 den Bosch Forschungscampus in Renningen, um sich von den KI-Lösungen von Bosch zu überzeugen. Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, war vor Ort, ebenso wie der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann. Der Besuch fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Werkstatt des Wandels“ statt, mit der der Bundespräsident dazu beitragen will, Orte gelungener Transformation sichtbar zu machen.
„Auf dem Forschungs-Campus in Renningen entstehen die Innovationen von morgen. Bosch bringt schon lange KI-Lösungen aus der eigenen Forschung in die Anwendung“, sagte Bosch-Chef Stefan Hartung, der die Gäste gemeinsam mit Bosch Digital-Geschäftsführerin Tanja Rückert und Bosch Forschungschef Thomas Kropf über den Standort führte. „Künstliche Intelligenz ist für Bosch eine Schlüsseltechnologie und ein Innovationsbooster. Wir wollen mit künstlicher Intelligenz neues Wachstum generieren und mit KI-fähigen Erzeugnissen in den nächsten Jahren weiter wachsen. Bereits heute enthält jedes Produkt von Bosch KI, beziehungsweise ist mit ihrer Hilfe umgesetzt worden“, führte Hartung weiter aus.
Von einigen der innovativen KI-Lösungen von Bosch konnte sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Renningen persönlich ein Bild machen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter präsentierten ihm ihre Lösungen für die Entwicklung, Fertigung und in Produkten.
KI-Lösungen von Bosch
KI kommt bei Bosch in der Forschung und Produktentwicklung zum Beispiel im Bereich der Elektromotorentwicklung zum Einsatz. Die traditionelle Optimierung der Elektromotoren durch klassische Simulationen ist aufwendig und zeitintensiv. Bosch Research entwickelt ein Optimierungstool, das die gleichzeitige Analyse, Bewertung und Verbesserung von Elektromotor-Designs ermöglicht. Dadurch beschleunigt es den Entwicklungsprozess und identifiziert effizientere und leistungsfähigere Designs, die mit herkömmlichen Methoden möglicherweise unentdeckt geblieben wären.
Ein Beispiel für den Einsatz von KI in der Industrialisierung ist die automatisierte Sichtprüfung von Bauteilen in der Fertigung. KI-gestützte Systeme erkennen defekte Teile schneller und zuverlässiger, wodurch Ausschuss und Nachbearbeitungskosten erheblich reduziert werden. Zusätzlich kann generative KI synthetisch generierte Daten erzeugen, die die Einführung und Etablierung dieser Systeme zur Sichtprüfung von mehreren Monaten auf wenige Wochen reduziert.
KI wird bei Bosch ebenfalls eingesetzt, um die Umfeldwahrnehmung beim automatisierten und assistierten Fahren weiter zu verbessern. Dafür werden verschiedene Sensortypen wie Videokameras und Radarsignale eingesetzt, die aber bei Umwelteinflüssen wie Dunkelheit oder Regen spezifische Stärken und Schwächen besitzen. Durch eine Sensordatenfusion werden die verschiedenen Sensortechnologien miteinander kombiniert. Bosch Research forscht an einem darauf basierenden KI-Modell, das automatisch erkennt, wann es beispielsweise sinnvoller ist, auf Radarsensoren anstelle von Kameras zurückzugreifen.
Auch der Wandscanner des Bosch Geschäftsbereichs Power Tools nutzt Sensortechnologien, um beispielsweise elektrische Leitungen oder Hohlräume in Wänden zu erkennen. Durch den Einsatz verbesserter KI-Algorithmen und neuronaler Netze sollen diese Objekte in Zukunft noch genauer erkannt, lokalisiert und klassifiziert werden. Bosch forscht daran, künftig auch in Wärmebildkameras KI zu nutzen. Dadurch wird die Auflösung und Qualität der Wärmebilder verbessert.
Generative KI als Innovationsbooster
„Es ist völlig klar, dass künstliche Intelligenz Veränderungen für unser Leben bedeuten wird. Auch für Unternehmen, auch für die Wirtschaft“, fasste Bundespräsident Steinmeier zusammen. „Ich freue mich, dass wir hier am Standort von Bosch in Renningen gesehen haben, wie jetzt schon, in dieser Zeit, künstliche Intelligenz längst in der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt wird. Bei Dienstleistungsangeboten wie bei Produkten.“ Forschungschef Thomas Kropf ergänzte: „Generative KI markiert eine neue industrielle Revolution, die Gesellschaft, Industrie und Wirtschaft tiefgreifend verändert. Bosch zählt zu den führenden Unternehmen in der Nutzung und Entwicklung von KI, indem wir unsere Expertise in Fertigung, Mobilität und Gebäuden mit modernster KI-Technologie vereinen.“