Universitäre Kooperation für KI-gestütztes Fahren
In einer gemeinsamen Kooperation investiert Bosch Research über einen Zeitraum von drei Jahren rund 3,7 Millionen Euro in die Förderung von zehn Doktoranden in drei Laboren der Universität Freiburg. Die Mission: die Entwicklung von intelligenten und zuverlässigen autonomen Fahrzeugen in Deutschland zu revolutionieren.
Unter der Leitung von Prof. Abhinav Valada von der Technischen Fakultät der Universität Freiburg unterstützt Bosch Research die Kooperation bei der Finanzierung und Durchführung von Forschungsprojekten. Innerhalb der Partnerschaft übernimmt Dr. Claudius Gläser die Projektleitung auf Bosch-Seite.
Ein weiterer Schwerpunkt der Initiative ist die Förderung von zehn Doktorandinnen und Doktoranden, die von drei Projektleitern der Universität Freiburg betreut werden: Prof. Abhinav Valada (Robot Learning Lab, Universität Freiburg), Prof. Frank Hutter (Machine Learning Lab, Universität Freiburg) und Prof. Joschka Bödecker (Neurorobotics Lab, Universität Freiburg).
Die Doktoranden werden Hand in Hand mit den Forschern von Bosch und den Projektleitern der Universität arbeiten. Darüber hinaus werden halbjährliche Konferenzen den Wissensaustausch erleichtern und Evaluierungen an realen autonomen Fahrzeugen von Bosch ermöglichen. Diese reale Testmöglichkeit bietet den Studenten eine einzigartige Erfahrung und einen Einblick in die Komplexität der Entwicklung von autonomen Fahrsystemen im industriellen Umfeld.
Einzigartige Ziele
Zentrales Thema ist die Entwicklung modernster KI-Algorithmen für das autonome Fahren, wobei Performanz, Skalierbarkeit sowie Zuverlässigkeit im Mittelpunkt stehen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ansätzen für das automatisierte Fahren wird der Schwerpunkt auf einem vernetzten Rahmen liegen, in dem verschiedene Module integriert und gemeinsam optimiert werden, um die Robustheit des Systems zu verbessern. Ein Beispiel hier ist „Umfeldwahrnehmung und Planung“, bei dem die beiden Aufgaben gemeinsam optimiert werden, um je nach Situation ein zu konservatives oder zu aggressives Verhalten zu vermeiden, was zu einem menschenähnlicheren Fahrverhalten des autonomen Fahrzeugs führen soll.
Der Schwerpunkt verlagert sich von der undurchsichtigen Natur von Deep-Learning-Modellen hin zu einem „White-Box“-Ansatz. Teilkomponenten innerhalb des Systems liefern für Menschen interpretierbare Zwischenergebnisse und können so das Vertrauen fördern sowie Zertifizierungsprozesse vereinfachen. Darüber hinaus werden innovative Methoden für die Suche nach neuronalen Architekturen entwickelt, die das Design und die Optimierung von Netzwerkarchitekturen vereinfachen.
Zu den erwarteten Ergebnissen gehört neben den Software-Prototypen auch die Veröffentlichung von zahlreichen Forschungsbeiträgen in angesehenen Konferenzen und Fachzeitschriften, die das Fachgebiet wesentlich voranbringen sollen.
Die Zusammenarbeit zwischen Bosch Research und der Universität Freiburg ist nicht nur für beide Institutionen von Vorteil, sondern hat das Potenzial, die Zukunft des automatisierten Fahrens zu verändern, indem sie die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Innovationskraft der deutschen Automobilindustrie unterstreicht.
Seit 2018 arbeitet das AutoML Lab eng mit Bosch Research zusammen. In diesem Rahmen wurden bereits zahlreiche Projekte erfolgreich abgeschlossen. Gemeinsam konzentrieren wir uns auf die Entwicklung von Bosch-relevanten Methoden zur Unterstützung der Anwendung von AutoML-basierten Lösungen in der Bosch-Fertigung. Das AutoML Lab unter der Leitung von Prof. Frank Hutter ist ein gemeinsames Forschungslabor der Universität Freiburg und Bosch, um die gemeinsame Forschung und den Informationsaustausch in den Grundlagen des maschinellen Lernens zu stärken.