KI-Projekt schärft die Sinne von automatisierten Testfahrzeugen
Vorstellung des Verbundvorhabens KIsSME von Bosch Research und Partnern
Bosch Research hat am 28. November gemeinsam mit Partnern auf dem Bosch Research Forschungscampus Renningen die Ergebnisse des Förderprojekts KIsSME vorgestellt. Das Akronym steht für: „Künstliche Intelligenz zur selektiven echtzeitnahen Aufnahme von Szenarien- und Manöverdaten bei der Erprobung von hochautomatisierten Fahrzeugen“.
Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Verbundvorhaben mit einer Laufzeit von drei Jahren beschäftigte sich mit einem Thema, das für die Entwicklung automatisierter Fahrzeuge zentral ist: der KI-basierten intelligenten Identifikation kritischer Verkehrssituationen und der damit verbundenen selektiven Speicherung von Daten, die bei Testfahrten anfallen. Mit diesen Daten sollen unter anderem Manöveralgorithmen trainiert werden, um noch besser auf komplexe Verkehrssituationen im autonomen Mischverkehr reagieren zu können.
Projekt beschleunigt Entwicklung von sicheren automatisierten Fahrzeugen
Um automatisierte Fahrzeuge zu entwickeln, müssen in jeder Phase Testfahrten unternommen werden. Während dieser Touren zeichnet eine Vielzahl an Sensoren Informationen über die Umgebung und den Status des Wagens auf. Dabei werden enorme Datenmengen von mehreren Gigabyte pro Sekunde gespeichert – mehr als mit herkömmlichen Verarbeitungs- und Analyseverfahren bearbeitet werden können. Ein Teil dieser Daten ist jedoch essenziell, um die durch die On-Board-Systeme während der Fahrt getroffenen Entscheidungen zu überprüfen und verbessern zu können.
Im Rahmen des KIsSME-Projekts wurde deshalb ein Softwareprototyp entwickelt, der nur die Daten von relevanten und kritischen Verkehrssituationen speichert, die für den weiteren Entwicklungsprozess einen Mehrwert darstellen. Mithilfe von KI-basierten Algorithmen bewertet das System in Echtzeit jede Verkehrssituation ganzheitlich und entscheidet, ob und falls ja, welche Informationen darüber aufbewahrt werden sollten. Eine weitere Besonderheit: Der Prototyp lässt sich flexibel auf die Bedürfnisse von Entwicklern abstimmen. So können in den verschiedenen Entwicklungsschritten die jeweils richtigen Daten in Testfahrten aufgenommen werden.
Künstliche Intelligenz – zentral für das gesamte Vorhaben
Die Nutzung von künstlicher Intelligenz war essenziell für das gesamte Projekt: von der Bilderkennung einer Fahrzeugkamera über die Einschätzung bedenklicher Fahrmanöver bis hin zur automatischen Anonymisierung der zu speichernden Sensordaten.
Bosch Research vereinte in dem Projekt seine Stärken in der Forschung zu autonomem Fahren und künstlicher Intelligenz mit den Kompetenzen unterschiedlicher Partner: den deutschen Mittelständlern RA Consulting GmbH, Mindmotiv GmbH und LiangDao GmbH und den Wissenschaftspartnern des Fraunhofer Instituts für Kurzzeitdynamik (EMI), des Forschungszentrums Informatik (FZI) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Leiter des Konsortiums war die AVL Deutschland GmbH. Bei Bosch fließen die Ergebnisse in den Entwicklungsprozess von sicheren automatisierten Fahrzeugen und die Weiterentwicklung von zukünftigen Fahrerassistenzsystemen in den Bosch-Geschäftsbereichen mit ein.