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Forschung zu Digitalisierung und Vernetzung

Die nächsten Stufen der Digitalisierung: Vernetzung und künstliche Intelligenz

Bosch Research ermöglicht mit der Forschung in den Bereichen Digitalisierung, Vernetzung und künstliche Intelligenz sichere und effiziente digitale Systeme.

Symbol für Digitalisierung und Vernetzung bei Bosch Research: Im Zentrum steht ein großes Vernetzung-Icon mit verbundenen Kreisen. Der Hintergrund ist blau und zeigt einen Server-Raum. Um das Vernetzung-Icon herum sind sechs kleinere Icons angeordnet, die verschiedene Aspekte der Digitalisierung und Vernetzung repräsentieren.

Vom Automobil bis zum Akkuschrauber – Alltagsgegenstände sind heute untereinander und mit dem Internet verbunden und verfügen immer öfter über künstliche Intelligenz (KI). Sie kommunizieren mit den Nutzerinnen und Nutzern und miteinander. Dabei verbinden und synchronisieren sie sich gegenseitig und aggregieren im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben betriebsnotwendige Daten. Diese können die Interaktion der Maschinen untereinander und zwischen Mensch und Maschine verbessern. Eine ähnliche Entwicklung gibt es in der Industrieautomatisierung: Die softwaredefinierte Fertigung stellt die Fabrik von morgen dar – mit Produktionsmaschinen, die untereinander und mit der gesamten Lieferkette kommunizieren.

Digitalisierung und Vernetzung sind damit Kernfelder bei Bosch – und sie bauen aufeinander auf. Bosch Research forscht auf beiden Gebieten und entwickelt zudem Methoden der künstlichen Intelligenz, die erst in der Kombination von Digitalisierung und Konnektivität ihr volles Potenzial entfalten. Denn durch Digitalisierung werden aus Daten Informationen, Vernetzung macht sie in Echtzeit verfügbar, und KI generiert daraus Wissen.

Gemeinsam mit den Bosch-Geschäftsbereichen können wir Kompetenzen aus den Bereichen Maschinenbau, Elektronik und Softwareentwicklung verbinden, um Digitalisierungs-, Konnektivitäts- und KI-Lösungen von der Idee bis zum fertigen Produkt umzusetzen. Und wir denken stets einen Schritt weiter: Wir entwickeln neue Vernetzungstechnologien, definieren Standards für Konnektivität und arbeiten an innovativen, datenbasierten Geschäftsmodellen – für Produkte und Services, die das Leben unserer Kunden einfacher, komfortabler, schneller und sicherer machen – ganz im Sinne unserer Mission „We innovate for life“.

Eine Welt aus Nullen und Einsen

Ein zentraler Aspekt der Digitalisierung ist die Software, die immer komplexere, schnellere und effizientere Prozesse und Anwendungen in Alltagsgeräten sowie Maschinen erlaubt. Bosch Research arbeitet daran, die Softwareentwicklung an sich noch effizienter zu machen und dieses methodische Wissen mit den Bosch-Geschäftsfeldern zu teilen.

In der Materialsimulation und der Materialforschung beispielsweise ergeben sich durch softwarebasierte, virtuelle Entwicklungsmethoden völlig neue Ansätze. Die Modellierung ist dabei der eigentliche Beginn des Virtual Engineering und der Anfang der digitalen Entwicklung an sich. Auf diesem Gebiet forscht Bosch Research unter anderem daran, mithilfe digitaler Zwillinge und KI-Lösungen die virtuelle Entwicklung von Produkten und Services noch effizienter zu machen.

Einen wichtigen nächsten Schritt in der Digitalisierung stellt das Quantencomputing dar: Klassische Materialsimulationen scheitern heute oft an den Computern, die dafür schlicht zu langsam und in der Kapazität begrenzt sind. Quantencomputer hingegen können in spezifischen Anwendungsfällen komplexe Zusammenhänge sehr schnell berechnen – in Stunden oder gar Minuten statt in Tagen oder Wochen. Bosch Research blickt hier weit in die Zukunft und entwickelt bereits heute Algorithmen, die auf Quantencomputern laufen können.

Durch Vernetzung zu neuen Geschäftsmodellen

Die Grafik zeigt Web 3.0 in vereinfachter Darstellung: eine der vielzähligen Technologien an denen Bosch Research forscht.
Bosch Research forscht an neuen Geschäftsmodellen und Technologien, wie z. B. Web 3.0-Anwendungen, die sichere und effiziente nicht-proprietäre Transaktionsplattformen ermöglichen.

Die Vernetzung von Produkten untereinander und mit dem Internet öffnet die Tür für neue Funktionalitäten und Geschäftsmodelle. Seit 2022 sind alle elektronischen Bosch-Produktklassen vernetzbar. Dafür forschen wir bei Bosch Research unter dem Stichwort Economy of Things (EoT) an digitalen Anwendungen wie Automated Parking über das Web 3.0 oder an nicht-proprietären Transaktionsplattformen im Rahmen der Automotive Alliance „Catena-X“.

Neue Produkteigenschaften durch Konnektivität

Basis für vernetzte Produkte und Services sind in erster Linie die Vernetzungstechnologien, an denen Bosch Research Grundlagenforschung betreibt. Dazu gehören Standards wie 5G/6G, Mobilfunknetze mit deutlich höheren Übertragungsraten und sehr viel geringerer Latenz.

Unter dem Stichwort Internet of Things (IoT) können so physische Objekte, die mit Sensoren ausgestattet sind, über das Internet vernetzt Daten mit anderen Geräten und Systemen austauschen. Auf der Anwendungsseite forscht Bosch Research unter anderem zur Vernetzung von Consumer-Produkten.

Fügt man nun künstliche Intelligenz (KI, engl.: AI) zu IoT hinzu, so entsteht AIoT, ein geschlossener Wertschöpfungskreislauf. Durch diese Ergänzung schaffen wir es, aus riesigen Datenmengen in Sekunden die richtigen Schlüsse zu ziehen und die Produktentwicklung entsprechend anzupassen. Der User steht damit noch stärker im Mittelpunkt. Wie genau der Wertschöpfungskreislauf aufgebaut ist erklärt der AIoT-Cycle:

AIoT Cycle besteht aus den vier Schritten Produktentwicklung, Produkt und KundInnen, Datenverarbeitung und künstliche Intelligenz.

Die nächste Stufe der Konnektivität sind zuverlässige und echtzeitfähige, verteilte Systeme, englisch Reliable Distributed Systems (RDS). RDS sind ein zentrales Forschungsfeld von Bosch Research. Es geht dabei im Kern darum, Software-Funktionen zuverlässig und in Echtzeit zwischen unterschiedlichen Rechnern zu verschieben. Diese Rechner können beispielsweise lokal in der Fabrik oder im Fahrzeug vorhanden sein oder je nach Bedarf an Rechenleistung auch in der Edge bzw. Cloud.

Mit Reliable Distributed Systems bündelt Bosch Research die in der Fabrik der Zukunft benötigte Rechenleistung in einer zentralen On-Premise-Cloud-Lösung.

Schematische Darstellung verteilter Systeme für die Mobilität der Zukunft. Im Vordergrund sind Autos zu sehen, die über eine Cloud miteinander und mit Kameras verbunden sind.
Die vernetzte, automatisierte Mobilität der Zukunft ist ein weiteres Anwendungsfeld für verteilte Systeme. Für Fahrfunktionen, die mit RDS-Technologien sicher ausgelagert werden, muss keine Hardware mehr im Fahrzeug vorgehalten werden.

Vernetzung spielt auch im Automobilbereich eine entscheidende Rolle. Vernetzte Chips und Sensoren sind für Konnektivität im Fahrzeug die Basis. Kommunikation mit der Cloud, mit Fahrzeugen untereinander (Car2X) und mit Infrastruktur sind Forschungsfelder, die auch Bosch Research verfolgt. Auch hier kommen RDS zum Tragen. Sie können zukünftig ermöglichen, komplexe, datenintensive Operationen vom Fahrzeug und dem „Embedded Device“ zu lösen und zentral auf einer Cloud auszuführen.

Immer wichtiger wird Vernetzung in der Industrieautomatisierung. Unter dem Stichwort softwaredefinierte Fertigung (engl.: Software Defined Manufacturing, kurz SDM) bündelt Bosch Research seine Forschungsarbeiten für vernetzte Maschinen und Anlagen sowie die Vernetzungsentwicklungen beispielweise in der Automobilproduktion. Diese werden der Nachfrage nach schnell wandelbaren Produktionsstraßen und Vernetzung der Lieferkette gerecht – so kann rasch und flexibel auf wechselnde Produkt- und Marktanforderungen sowie schwankende Lieferkapazitäten reagiert werden.

Softwareentwicklung mit Sicherheit

Für digitale und vernetze Produkte und Prozesse ist eine gute und sichere Software unabdingbar – auch daran forscht Bosch Research unter den Stichworten „Safety“ (Funktionssicherheit), „Security“ (Informationssicherheit) und „Privacy“ (Datenschutz). Der Trend zu immer smarteren vernetzten Geräten macht sie gleichzeitig störungsanfälliger und angreifbarer. Dadurch werden Security- und Privacy-Lösungen immer wichtiger. Unsere Forschungsarbeit in diesem Bereich fokussiert sich auf Verifikation und Validation, Automatisierung von Safety- und Security-Prozessen und „Privacy-Preserving Computing“, also Technologien zur Datenverarbeitung unter Wahrung der Privatsphäre.

KI in der Vernetzung und Steuerung

Noch weiter in die Zukunft geht es durch künstliche Intelligenz. Durch die fortschreitende Digitalisierung entstehen Daten und diese werden durch Vernetzung in Echtzeit verfügbar. Aus diesen Daten kann KI dann Wissen extrahieren und neu kombinieren. Zwar ist KI ohne Konnektivität möglich, doch erst durch die Verfügbarkeit von Echtzeitdaten entfaltet sie ihr volles Potenzial.

Wir bei Bosch Research forschen beispielsweise zu lernenden Algorithmen. KI kann helfen, Objekte zu identifizieren sowie durch umfassende Datenanalysen Muster und Ausreißer noch besser erkennen. Das Ziel ist auf Grundlage solcher Datenanalysen das Erkennen von Auffälligkeiten sowie eine verlässliche Vorhersage von Aktionen und Reaktionen.

Eine Expertin und ein Experte von Bosch Research stehen vor einer PowerWall und analysieren Zahlen und Grafiken, die in verschiedenen Blau- und Grüntönen dargestellt sind. Die Expertin wendet sich dem Experten zu und streckt ihre Arme parallel nach oben, als würde sie ihm etwas erklären. Der Experte betrachtet nachdenklich die PowerWall und streckt ebenfalls seinen Arm nach oben.
Mithilfe von KI lassen sich Zusammenhänge und komplexe Muster in großen Datenmengen visualisieren.

KI durchdringt mittlerweile alle digitalen Anwendungen. Das gilt auch im privaten Bereich, angefangen bei Chat-Bots bis hin zu KI-gesteuerter Text- und Bilderkennung oder Audio-Klassifikation. Dieses Bild zeigt sich auch bei Bosch Research: Auf allen Forschungsfeldern nutzen wir KI, um unsere Systeme noch intelligenter zu machen.

Fazit

Die Forschung von Bosch Research in den Bereichen Digitalisierung, Vernetzung und künstlicher Intelligenz wird für das gesamte Bosch-Produkt-Portfolio immer wichtiger und findet sowohl in der Entwicklung als auch in den Produkten selbst immer stärkere Anwendung.

Unsere Forschung zur Digitalisierung und Vernetzung

Die Welt, zu sehen bei Nacht, ist verbunden durch ein Netzwerk bestehend aus Technologien wie Mobilfunk, 5G und IoT.

Forschung zu Vernetzungstechnologien

Automatisierung, Virtual Reality oder Internet of Things setzen leistungsstarke und zuverlässige Kommunikationsnetze voraus. Um digitale Prozesse schnell, zuverlässig und sicher zu machen, forschen wir bei Bosch Research an innovativen Vernetzungstechnologien und arbeiten an Konnektivitätsstandards: ob 6G, mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Konferenzanlagen oder dem automatisierten Fahren mittels Vehicle-to-everything-Vernetzung (V2X) für den Datenaustausch von Fahrzeugen mit Objekten im nahen Umfeld sowie mit der Verkehrsinfrastruktur.

Das Virtual Engineering, also die Entwicklung technischer Systeme, Bauteile und Komponenten anhand dreidimensionaler Modelle im digitalen, virtuellen Raum, trägt entscheidend zur Verkürzung der Entwicklungszeiten bei.

Forschung zu virtueller Entwicklung

Digitale Prozesse verändern die Entwicklung von Produkten. Durch das detaillierte Verständnis physikalischer Prozesse sowie mithilfe von Modellen im virtuellen Raum können technische Systeme, Komponenten und Anlagen schneller entstehen. Bei Bosch Research forschen wir an Lösungen und Verfahren für den gesamten Produktentwicklungsprozess wie dem „Digitalen Zwilling“, dem virtuellen Testen und der virtuellen Freigabe.

Forschung zum Internet der Dinge

Forschung zum Internet der Dinge

Vernetzte Geräte machen das Leben für viele Menschen einfacher und sicherer. Bosch Research konzentriert sich auf die Bedürfnisse der Menschen in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und Mobilität. Dieser nutzerzentrierte Ansatz prägt auch unsere Ideenentwicklung. Unsere Lösungen umfassen Sensoren, Geräte, digitale Repräsentationen von Dingen sowie wissens- und datenbasierte Dienste. Auf diese Weise entstehen intuitive, interaktive und intelligente Lösungen, die ein nahtloses Nutzererlebnis für Produkte und Dienstleistungen von Bosch ermöglichen.

Computerprogrammierung mit weißem Quellcode auf blauem Elektronik-Hintergrund.

Forschung zu Softwareentwicklung

Ohne Software läuft in der Welt von heute meist gar nichts. Sie ermöglicht es uns zu vernetzen, Aufgaben zu automatisieren und Geräte leistungsstark zu machen. Daher forschen wir bei Bosch Research an Software, die in Echtzeit auf sich ändernde Bedingungen reagiert. Ein weiterer Forschungsbereich untersucht, wie Automatisierung dabei hilft, selbstlernende Systeme effizient zu sichern, zu verifizieren und zu validieren. Ebenso im Fokus liegen domänenspezifische Modellierungs- und Programmiersprachen auch im Hinblick auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz.

Forschung zu Sicherheit und Datenschutz

Forschung zu Sicherheit und Datenschutz

Dank digitaler Vernetzung verbinden sich Menschen und Maschinen. Das macht das Leben vielfach komfortabler und die Arbeit einfacher. Es geht damit aber auch eine große Verantwortung einher, denn Produkte, Systeme und Dienstleistungen müssen sicher sein und Daten geschützt werden. Wir bei Bosch Research entwickeln Software und Technologien für Sicherheit und Datenschutz: von automatischen Sicherheitstests über Systeme, die Cyberangriffe aufspüren, bis hin zur Verschlüsselung von Daten bereits während der Verarbeitung.

Im Hintergrund ist eine Stadt bei Nacht zu sehen. Im Vordergrund sind verschiedene Icons die ähnlich wie Synapsen miteinander verbunden sind.

Forschung zu verteilten Systemen

Verteilte Systeme sind die Grundlage für die digitale Transformation sowie das Rückgrat der modernen Produkte und Dienstleistungen von Bosch. Insbesondere Forschung zu zuverlässigen verteilten Systemen, den RDS (Reliable Distributed Systems), ist daher ein Schwerpunkt bei Bosch Research. Damit können die Fähigkeiten einfacher IT-Systeme durch die Nutzung von Cloud-Ressourcen deutlich erweitert werden. Mit RDS sind Sensoren und Rechenleistung nicht mehr an ein einzelnes technisches System gebunden.

Eine abstrakte Darstellung von Quantenwellen. Mit ihrer exzellenten Expertise in Quantenphysik, Mikroelektronik und MEMS-Technologie verfügt die Bosch-Forschung über ideale Voraussetzungen, um die Entwicklung von Quantentechnologien für wichtige Anwendungen voranzutreiben.

Forschung zu Quantentechnologien

Quantenphänomene zeigen uns, wie die Welt im ganz Kleinen funktioniert. Mit Quantentechnologien werden diese Phänomene nutzbar. Insbesondere Quantensensorik und Quantencomputing bergen großes Potenzial für industrielle Anwendungen. Unsere Forscherinnen und Forscher bei Bosch Research entwickeln Quantenalgorithmen, die den Einsatz von Quantencomputern für die Materialentwicklung zukünftig möglich machen können, sowie Quantensensoren beispielsweise für die medizinische Diagnostik.

Forschung zu Economy of Things

Forschung zu Economy of Things

Wenn vernetzte Geräte Datenwerte erzeugen, die sie mit Menschen und anderen Maschinen austauschen, also wirtschaftlich agieren, sprechen wir bei Bosch Research von „Economy of Things“ (EoT). Es geht um ein dauerhaft erfolgreiches, digitales Ökosystem. Eine immer größere Rolle spielt dabei auch die künstliche Intelligenz. Wir forschen zu Schlüsselkonzepten und -technologien, die EoT ermöglichen: Self Sovereign Identities, Distributed Ledger Technologies oder Tokenomics.

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