Dr. Dakshina Dasari
Forschungsingenieurin für dynamische verteilte Systeme
Ich bin Forschungsingenieurin in der Gruppe für Dynamic Distributed Systems. In dieser Funktion arbeite ich daran, dass Plattform-Anwendungen alle Anforderungen an ihre Funktionalität erfüllen. Mein Job ist deswegen besonders interessant, weil er an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen liegt. Dazu gehören cyber-physische Systeme, die Architektur von Hochleistungsrechnern und die Echtzeit-Scheduling-Theorie. Der Fokus liegt auf dem Entwurf und der Bewertung von Verfahren und Mechanismen des Ressourcenmanagements, die korrekt konstruiert und formal fehlerfrei sind und die helfen, die zugrundeliegenden Plattformen effizient zu nutzen und gleichzeitig die besonderen Anforderungen der Anwendung zu erfüllen.
Erzählen Sie doch mal: was fasziniert Sie an der Forschung?
Was mich als Forscherin am meisten fasziniert, ist die Freiheit, systematisch zu untersuchen, zu gestalten und Innovationen zu schaffen. Ich finde es sehr erfüllend, mithilfe von interdisziplinärer und kollektiver Zusammenarbeit Lösungen für komplexe Fragestellungen zu suchen. Das Wichtigste aber: Die Forschung hält die Neugier am Leben und bewahrt die kindliche Freude daran, etwas Neues zu entdecken!
Was macht die Forschung bei Bosch besonders?
Bosch ist sehr breit aufgestellt, was seine Produkte angeht, und im Hintergrund kommen viele Technologien zum Einsatz. Forschende haben also zahlreiche Chancen und Kanäle, um Innovationen zu schaffen, und den Freiraum, die eigenen Ideen zu verwirklichen. Obwohl der Fokus auf angewandter Forschung liegt, werden die Forschenden auch dazu ermutigt, mit akademischen Kreisen zusammenzuarbeiten, an Konferenzen teilzunehmen, neue Arbeiten zu veröffentlichen und Teil von öffentlich finanzierten Projekten zu sein. Für mich persönlich ist es ideal, in einem wirtschaftlichen Umfeld zu arbeiten und trotzdem bei meinen akademischen Wurzeln zu bleiben. Meine Erfahrung ist, dass die Expertise der Forschungsabteilung bei Bosch gefragt ist und wirklich geschätzt wird. All das zusammengenommen, bietet Bosch mir einen großartigen Arbeitsplatz.
Woran forschen Sie bei Bosch?
Meine primäre Betätigung ist die effiziente Bereitstellung von Quality-of-Service-Garantien (QoS) beim Design von Anwendungen, die auf modernen heterogenen Hardware-Plattformen gehostet werden. Dabei geht es darum, das Ressourcennutzungsprofil von Anwendungen zu verstehen, die verschiedenen architektonischen Merkmale einer Plattform zu analysieren und dann neuartige Mechanismen zu entwerfen, um die Ressourcen (Speicher und Rechenleistung) effizient zu überwachen, zuzuweisen und gleichzeitig die verschiedenen Anwendungsbeschränkungen zu erfüllen. Diese Themen haben in den sich verändernden automobilen E/E-Architekturräumen an Bedeutung gewonnen. Wir bewegen uns von einer modularen Architektur hin zu einer zentralisierten Architektur, in der mehrere Fahrzeugfunktionen auf wenigen leistungsfähigen heterogenen Mikroprozessoren integriert sind. In solch einem Szenario sind die bestehenden Mechanismen nicht ausreichend dafür gerüstet, diese Komplexität zu stemmen, und neue Mechanismen sind erforderlich. Unsere Aufgabe ist es, diese wachsende Kluft zu schließen.
Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen in Ihrem Forschungsfeld?
Um im Hinblick auf vorhersagbare Rechensysteme und Designs, die Funktionsqualität zu garantieren, gibt es zahlreiche wissenschaftliche Herausforderungen. Im Bereich Hardware ist es so, dass moderne Prozessoren weniger auf Vorhersagbarkeit („predictability“) ausgelegt sind, sondern eher auf Leistung. Es ist nicht trivial, diese beiden Ziele in Einklang zu bringen. Dazu kommt, dass die Anbieter häufig wichtige Informationen nicht offenlegen, die zur Analyse der zugrundeliegenden Probleme nötig wären. Die komplexen Zusammenhänge von Software, Middleware und Hardware erschweren es, die Gründe für Unvorhersagbarkeit zurückzuverfolgen und die Leistung zu beurteilen. Die grundlegende Frage dabei ist, wie die Funktion solcher Systeme vor einem Hintergrund der Unsicherheit sichergestellt werden kann. Beispielsweise, wie sich das restliche System verhalten wird, wenn Anwendungen im Laufe der Produktlebenszeit dynamisch hinzugefügt werden. Wir haben es mit äußerst vielschichtigen Systemen zu tun, für die bestehende theoretische Lösungen nicht immer ausreichen, weil diese nicht alle Schwierigkeiten des Problembereichs berücksichtigen. So gesehen sind wir ständig auf der Suche nach Lösungen, die elegant und zugleich einfach genug sind, um über die Produktlebensdauer hinweg zuverlässig gewartet und erweitert werden zu können.
Wie werden Ihre Forschungsergebnisse zu “Technik fürs Leben”?
Wir streben fortlaufend danach, effiziente und sichere Systeme zu verwirklichen. Das Bedürfnis nach vorhersehbarer Performance und garantierter Qualität ist meines Erachtens ein gemeinsamer Nenner von vielen integrierten Produkten in unserem Alltag. Da ist es eine natürliche Folge, dass wir echte „Technik fürs Leben“ entwerfen wollen.
Lebenslauf
Seit 2014
Bosch Research
2014
Erhielt Doktortitel der Universität Porto
2007
Citrix R&D Systems India
Ausgewählte Publikationen
Dasari et al., 2014
- Dakshina Dasari, Borislav Nikolic, Vincent Nelis, Stefan Petters
- Transactions on Embedded Computing Systems (TECS)
Dasari et al., 2015
- Dakshina Dasari, Vincent Nelis, Benny Akesson
- Journal of Real Time Systems (RTS)
Dasari et al., 2020
- Dakshina Dasari, Paul Austin, Michael Pressler, Arne Hamann, Dirk Ziegenbein
- Design Automation and Test in Europe (DATE 2020)
M. Becker et al., 2016
- Mathias Becker, Dakshina Dasari, Borislav Nikolic, Benny Akesson, Vincent Nelis, Thomas Nolte
- Euromicro Conference on Real-Time Systems (ECRTS 2016)
Ihr Kontakt zu mir
Dr. Dakshina Dasari
Forschungsingenieurin für dynamische verteilte Systeme