Damir Shakirov, Dipl.-Ing.

Was fasziniert Sie an der Forschung am meisten?
Forschung beginnt immer mit einer Idee und dem Glauben, dass sie tatsächlich funktionieren könnte. Wenn ich sehe, wie sich meine Idee zuerst zu einem funktionierenden Prototyp und schließlich zu einer Anwendung entwickelt, ist das ein unglaubliches Gefühl. Hier bei Bosch Research bekomme ich die Möglichkeit, an diesen Ideen zu arbeiten. Angesichts der Tatsache, dass wir als Unternehmen in so vielen verschiedenen Bereichen präsent sind, lässt sich mit fast jeder Idee die Welt potenziell verändern.

Was ist das Besondere an der Forschung bei Bosch?
Dieser Übergang von der Idee, zum Prototyp, zur Anwendung in einem realen Produkt, das ich in meinem täglichen Leben erleben und von dem ich Freunden und Familie erzählen kann, ist sehr einzigartig. Als globales Unternehmen haben wir auch eine globale Partnerstruktur. In meinem laufenden Projekt arbeite ich mit Kolleginnen und Kollegen aus Pittsburgh und wissenschaftlichen Forschenden der Carnegie Mellon University zusammen.

An welchen Forschungsthemen arbeiten Sie derzeit bei Bosch?
Derzeit arbeiten wir an der Anwendung von Generativen KI-Modellen in der Fertigung. Unsere Vision ist es, diese Modelle genauso nutzen zu können, wie wir heute große Sprachmodelle wie ChatGPT verwenden. Unsere Fertigungsexpertinnen und -experten können sie für die Konfiguration von Fertigungslinien oder die Abfrage nach unerwartetem Verhalten wie dem plötzlichen Auftreten von ausschüssigen Produkten verwenden.

Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen auf Ihrem Forschungsgebiet?
Die größte Herausforderung bei generativen KI-Algorithmen liegt heute in der Generierung vertrauenswürdiger und zuverlässiger Ergebnisse. Die heute existierenden Modelle zeichnen sich durch hervorragende Ergebnisse aus, aber diese Ergebnisse müssen vor ihrer Verwendung überprüft werden. Es ist leicht zu erkennen, ob etwas physikalisch unmöglich ist, und diese Vorschläge aus dem Möglichkeitsraum auszuschließen. Es ist viel schwieriger, alle unerwünschten Folgen dieser Vorschläge in einem bestimmten Kontext zu erkennen.

Wie werden Ihre Forschungsergebnisse Teil der „Technik fürs Leben“-Lösungen?
Unser ultimatives Ziel ist es, die Ausschussquoten auf null zu senken. Wir wollen den ökologischen und damit wirtschaftlichen Fußabdruck unserer Aktivitäten minimieren. Wenn wir wertvolle Ressourcen nicht vergeuden, können wir mehr als nur Kohlendioxidemissionen sparen.