Joachim Frangen
Chief Expert Fertigungsautomatisierung und „Industrie 4.0 – Connected Industry“
Ich bin Joachim Frangen, Chief Expert für Fertigungsautomatisierung und „Industrie 4.0 – Connected Industry“ im Zentralbereich Forschung und Vorausentwicklung. In dieser Funktion koordiniere ich Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, mit denen wir eine vernetzte, agile und smarte Produktion anstreben. Wir entwickeln Visionen für die Fertigung der Zukunft und verwandeln innovative Ideen in reale Lösungen für die Industrie 4.0. Dabei arbeiten wir eng mit unseren Produktionsbetrieben und dem Unternehmensbereich Industrial Technology zusammen.
Erzählen Sie doch mal: was fasziniert Sie an der Forschung?
Ich inspiriere gerne Menschen mit neuen, unerwarteten Lösungsansätzen, die ihnen im privaten oder beruflichen Leben bei der Bewältigung von realen Problemen helfen. Es gefällt mir, in unerforschtem Terrain neue Wege zu erkunden. Schon als Kind wollte ich Erfinder werden, Daniel Düsentrieb war mein großes Vorbild. Geübt habe ich an Baukästen, mit denen ich meine Ideen umsetzen konnte.
Was macht die Forschung bei Bosch besonders?
Das Spektrum an technischen Themen und Kompetenzen ist wirklich beeindruckend. Das gilt sowohl für den Zentralbereich Forschung und Vorausentwicklung als auch für andere Bosch-Geschäftsbereiche. Durch die hohe praktische Relevanz entsteht eine starke persönliche Identifizierung mit den jeweiligen wissenschaftlichen Herausforderungen. Dabei sorgt die räumliche und geistige Nähe zu meiner Kollegenschaft, die mit großer Begeisterung bei der Sache sind, für eine schnellere Entwicklung innovativer Lösungen.
Woran forschen Sie bei Bosch?
Auf dem Weg zur Industrie 4.0 entwickeln wir neuartige industrielle Informationstechnologien, die die sichere Vernetzung unterschiedlicher Systeme, die virtuelle Abbildung in Echtzeit und digitale Planungsszenarien ermöglichen. Wir kreieren Lösungen, die die Fähigkeiten des Menschen verstärken, zum Beispiel durch die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Informationen, individuelle Unterstützung, Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Flexibilität und Lernfähigkeit unserer Fertigungsanlagen zu steigern und 3D-Druckverfahren für die Serienproduktion verfügbar zu machen.
Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen in Ihrem Forschungsfeld?
Wir beschäftigen uns mit wissenschaftlichen Herausforderungen auf vielen Gebieten. So berührt die Anwendung von maschinellem Lernen auf Fertigungsprozesse gleich mehrere wissenschaftliche Teilbereiche. Auch die Entwicklung eines umfassenden semantischen Modells, das die extrem vielgestaltige Fertigungswelt abbildet, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung von 3D-Druckverfahren in der Fertigung, für die neue Arten des Prozess- und Produktdesigns, aber auch ein Nachweis der Zuverlässigkeit von Materialien und Komponenten notwendig sind.
Wie werden Ihre Forschungsergebnisse zu "Technik fürs Leben"?
Das Leitbild „Technik fürs Leben“ wird schon früh in einer Forschungsaktivität angelegt. In der Entstehungsphase beschreiben wir das angestrebte Ergebnis in einem griffigen Zukunftsbild – wie Kunstschaffende, die mit wenigen Strichen die Umrisse der Zukunft skizzieren. Dort zeigt sich der Bezug zu „Technik fürs Leben“ beispielsweise in vereinfachten Arbeitsabläufen oder geschonten Ressourcen. Unsere Forschungsprojekte zielen anschließend auf die Umsetzung der Zukunftsbilder in breit anwendbare Lösungen ab.
Lebenslauf
2014
Industry 4.0: Eine umfassende Vision von der Fertigung der Zukunft
2011
APAS – Automatischer Produktionsassistent mit Sensorhaut: Ein kollaborierender mobiler Roboter für flexible Anwendungen
2007
DTF – Bosch Desktop Factory: Ein flexibler Modulbaukasten zum Herstellen kleiner Produkte
Ausgewählte Publikationen
Robert Bosch GmbH (2018)
- J. Frangen
- WO2018108408 A1
Robert Bosch GmbH (2018)
- J. Frangen
- DE 102016216206 A1
Robert Bosch GmbH (2018)
- J. Frangen
- DE 102016216210 A1
Robert Bosch GmbH (2017)
- J. Frangen, D. Seiz
- WO 2017108235 A1
Ihr Kontakt zu mir
Joachim Frangen
Chief Expert Fertigungsautomatisierung und „Industrie 4.0 – Connected Industry“