Dr.-Ing. Kirill Gorelik
Forschungsingenieur für fehlertolerante elektrische Antriebssysteme
Ich bin 2012 bei Bosch als Hardwareingenieur eingestiegen und beschäftigte mich zunächst mit der Auslegung und Absicherung der Getriebesteuergeräte für Kundenprojekte. Nach drei Jahren wagte ich den Sprung zurück in die akademische Welt und begann meine Industriepromotion an der Universität Siegen und bei der Bosch Forschung zum Thema Energiemanagement für automatisiertes Fahren. Im Fokus meiner Forschung stand die Steuerung von fehlertoleranten Energiebordnetzen und Antriebssystemen zur Erhöhung der Energieeffizienz und Sicherheit beim automatisierten Fahren. Diese beiden Kernziele verfolge ich auch nach dem erfolgreichen Abschluss der Promotion in meiner Rolle als Forschungsingenieur, Teilprojektleiter und Konsortialführer eines öffentlich geförderten Projektes der Bosch Forschung.
Erzählen Sie doch mal: was fasziniert Sie an der Forschung?
Forschung ist aus meiner Sicht wie ein ständiges Auf und Ab zwischen Fragen und Antworten. Zunächst sind die Fragen und Antworten oft unpräzise, werden aber mit jeder neuen Idee konkreter und greifbarer. Und je konkreter und greifbarer sie werden, desto mehr Leidenschaft entwickelt man für das Thema. Man folgt vielleicht nicht immer gleich dem richtigen Weg, das Ziel bleibt aber immer vor Augen: Innovation schaffen, über den Stand der Technik hinausgehen und die Dinge besser machen als sie schon sind. Sowohl der Weg als auch das Ziel faszinieren mich.
Was macht die Forschung bei Bosch besonders?
Die Forschung bei Bosch ist sehr vielfältig und interdisziplinär, genauso wie die Teamkollegen, mit denen man Fragestellungen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Das führt zu besseren Lösungen und bietet auch die Chance, über den Tellerrand des eigenen Fachgebiets hinauszuschauen und sich weiterzuentwickeln. Auch schätze ich die Nähe der Bosch Forschung zu Produktbereichen. Damit trägt man zur Entwicklung moderner Technik nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch bei. Wissenschaftliche Freiheit gekoppelt mit dem direkten Feedback aus der Produktentwicklung macht die Bosch Forschung so besonders.
Woran forschen Sie bei Bosch?
Zu meinem Forschungsgebiet gehören fehlertolerante elektrische Antriebssysteme, die zukünftige Mobilitätsszenarien des automatisierten Fahrens ermöglichen sollen und den immer höheren Anforderungen an die Klimafreundlichkeit gerecht werden. Wir leiten neue Antriebstopologien ab,bewerten diese im Hinblick auf ihre Funktionalität, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Mit intelligenten Betriebsstrategien und Diagnoseverfahren ptimieren wir die Energieeffizienz und verbessern die Ausfallsicherheit. Dabei werden neben den klassischen Ansätzen auch Algorithmen der künstlichen Intelligenz eingesetzt.
Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen in Ihrem Forschungsfeld?
Um ein erhöhtes Maß an Ausfallsicherheit eines Antriebssystems zu erreichen, werden in der Regel Hardware-Redundanzen benötigt, die zusätzliches Gewicht,erhöhten Bauraumbedarf und gestiegene Systemkomplexität mit sich bringen. Die Minimierung dieses Zusatzaufwands bzw. des Aufwands generell ist eine der größten Herausforderungen bei der Erarbeitung wirtschaftlicher und klimafreundlicher Lösungen. Eine weitere Herausforderung ist das Beherrschen der Komplexität. Durch den Einsatz von Redundanzen wird der Lösungsraum für mögliche Systemarchitekturen entsprechend groß, sodass man diesen „händisch“ nur schwer untersuchen kann. Analog verhält es sich mit den Betriebsstrategien und Diagnoseverfahren, die je nach Systemarchitektur angepasst und/oder neu entwickelt werden müssen. Deshalb arbeiten wir an Automatisierungsmethoden, die uns dabei helfen, die Komplexität bei der Ableitung und Bewertung neuer Systemarchitekturen in den Griff zu bekommen. Auch der Einsatz künstlicher Intelligenz stellt uns vor neue Herausforderungen bei der Absicherung datenbasierter Algorithmen.
Wie werden Ihre Forschungsergebnisse zu “Technik fürs Leben”?
Durch unsere Forschung tragen wir dazu bei, den elektrischen Antriebsstrang ausfallsicherer, energieeffizienter und preisgünstiger zu machen; gleichzeitig verbessern wir das Fahrerlebnis. Damit leisten wir unseren Beitrag zur klimafreundlichen und zuverlässigen Mobilität der Zukunft.
Lebenslauf
Seit 2018
Forschungsingenieur, (Teil-)Projektleitung und Konsortialführung eines ögPs auf dem Gebiet fehlertoleranter Antriebssysteme, Robert Bosch GmbH
2015
Promotion in technischer Informatik, Universität Siegen & Robert Bosch GmbH
2012
Hardwareingenieur für Getriebesteuergeräte in Kundenprojekten, Robert Bosch GmbH
2007
Studium der Elektro- und Informationstechnik, Universität Stuttgart
Ausgewählte Publikationen
K. Gorelik (2019)
- K. Gorelik.
- OPUS Siegen
K. Gorelik et al. (2019)
- K. Gorelik, A. Kilic, R. Obermaisser / IEEE Transactions on Vehicular Technology, Vol. 68, Issue 10
- DOI: 10.1109 / TVT.2019.2934777
K. Gorelik et al. (2018)
- K. Gorelik, A. Kilic, R. Obermaisser, N. Müller / at - Automatisierungstechnik, Band 66 Heft 9
- DOI: 10.1515/auto-2018-0025
K. Gorelik et al. (2017)
- K. Gorelik, A. Kilic, R. Obermaisser / Annual IEEE International Systems Conference (SysCon)
- DOI: 10.1109/SYSCON.2017.7934792
Ihr Kontakt zu mir
Dr.-Ing. Kirill Gorelik
Forschungsingenieur für fehlertolerante elektrische Antriebssysteme