Martin Köhne
Projektleiter für disruptive Leitermaterialien in der E-Mobilität
Mein erstes Forschungsthema bei Bosch war die kunststofftechnische Formgebung von keramisch gefüllten Silikonharzen, die durch Thermolyse in eine Keramik umgewandelt werden konnten. Danach lag mein Schwerpunkt auf der Thermoelektrik. Hier war die Motivation, die Abwärme eines Verbrennungsmotors direkt in elektrische Energie umzuwandeln. Meine aktuelle Arbeit zielt darauf, Leiter auf Basis von Kohlenstoffnanoröhren oder von Graphen in ihrem Eigenschaftsprofil so weit zu verbessern, dass sie Kupfer in elektrischen Antrieben ersetzen können.
Erzählen Sie doch mal: was fasziniert Sie an der Forschung?
Ich bin fasziniert davon, Neues zu entdecken. Bildlich gesprochen betrete ich unbekanntes Gebiet und beginne damit, diesen weißen Fleck auf der Landkarte zu vermessen und zu kartieren. Für meine Arbeit bedeutet das, mein neues Forschungsgebiet grundsätzlich zu verstehen und dann durch Berichte, Patentanmeldungen und Veröffentlichungen zu dokumentieren.
Was macht die Forschung bei Bosch besonders?
Die Besonderheit liegt für mich darin, dass die Forschung bei Bosch den klaren Auftrag hat, die Samen für die „Technik fürs Leben“ auszusäen und aufzuziehen.
Woran forschen Sie bei Bosch?
Ich forsche an disruptiven elektrischen Leiterwerkstoffen auf Basis von Graphen oder Kohlenstoffnanoröhren. In elektrischen Antrieben eingesetzt, besitzen sie im Vergleich zu Kupfer das Potenzial, die Masse des Leiters auf ein Viertel zu reduzieren und mit ihrer höheren elektrischen Leitfähigkeit gleichzeitig die Effizienz signifikant zu steigern.
Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen in Ihrem Forschungsfeld?
Es ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die elektrische Leitfähigkeit der auf Graphen oder Kohlenstoffnanoröhren basierenden Leiter zu erhöhen, ohne ihr textiles Verhalten zu beeinträchtigen.
Wie werden Ihre Forschungsergebnisse zu "Technik fürs Leben"?
Diese Leiterwerkstoffe kommen mittelfristig in elektrischen Antrieben zur Anwendung. Sie leisten dann im Rahmen der weltweiten Wende hin zur E-Mobilität als „Technik fürs Leben“ einen wichtigen Beitrag dazu, die Umwelt und die Ressourcen zu schonen. Antriebe, die auf diesen Leiterwerkstoffen basieren, werden leichter und leistungsfähiger sein und nebenbei auch den Fahrspaß in der E-Mobilität steigern.
Lebenslauf
Seit 2011
Research Engineer bei Bosch für stationäre elektrochemische Systeme
2008
Promotion bei Bosch über die Steuerung von stationären Festoxidbrennstoffzellen
2006
Hochschulabschluss im Bereich Technische Kybernetik, Universität Stuttgart
2005
Entwicklungshilfeprojekt in Südamerika
Ausgewählte Publikationen
M. Köhne et al. (2019)
- M. Köhne, T. Graf, H. Elmers, C. Felser
- Erteiltes Patent EP 2580363 B1
M. Köhne et al. (2019)
- M. Köhne, A. Burghardt, H. Wüst
- WO19137691 A1
L. Rizzi et al. (2019)
- Rizzi, L., Zienert, A., Schuster, J., Köhne, M., & Schulz, S. E.
- Computational Materials Science, 161, 364-370
M. Köhne (2018)
- Erteiltes Patent FR 2993115 B1
Ihr Kontakt zu mir
Martin Köhne
Projektleiter für disruptive Leitermaterialien in der E-Mobilität