Dr.-Ing. Philipp Mundhenk
Project Director Information & Communication Technologies und Senior Expert for Automotive Software Architectures
In meiner bisherigen Laufbahn habe ich mich mit verschiedenen Aspekten cyber-physischer Systeme (CPS) befasst: von der Softwareentwicklung über Kommunikation und Sicherheit bis hin zu Abstraktion und Modellierung. In der Bosch Forschung leite ich den Bereich Information & Communication Technologies. Indem wir moderne Software und Kommunikationstechnologien mit CPS zusammenführen, eröffnen wir eine Welt neuer Möglichkeiten in Bezug auf eingebettete Applikationen, die sich durch Mobilität, Flexibilität und Leistungsfähigkeit auszeichnen.
Erzählen Sie doch mal: was fasziniert Sie an der Forschung?
In kaum einem Arbeitsbereich ist regelmäßiges unkonventionelles Denken so nötig wie in der Forschung. Wir wandeln nicht auf ausgetretenen Pfaden, sondern wir identifizieren Lücken, verschieben den Stand der Technik, finden neue Lösungen und wenden diese auf gegebene Problemstellungen an. Forschung ist außerdem stark von Internationalität und Kooperation geprägt. Und schließlich wäre das Privileg zu erwähnen, die Entstehung neuer Technologien hautnah mitzuerleben. Es ist der wahrgewordene Traum jedes Technikbegeisterten.
Was macht die Forschung bei Bosch besonders?
Das fängt bereits im wichtigsten Bereich an: den Kolleginnen und Kollegen. Offenheit und Freundlichkeit machen die Kultur dieses Teams aus – auf allen Ebenen! Auch fachlich gesehen ist die Bosch Forschung besonders: Ein breitgefächertes Unternehmen wie Bosch agiert in zahlreichen Geschäftsfeldern, und jedes von ihnen braucht Innovationen und bietet Potenzial, neue Lösungen im großen Maßstab anzuwenden. Beste Voraussetzungen, um nicht an Langeweile zu leiden.
Woran forschen Sie bei Bosch?
Als Projektdirektor für Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) ist es meine Aufgabe, alle Forschungsaktivitäten in dieser Domäne zu koordinieren. Arbeitsschwerpunkte sind derzeit Reliable Distributed Systems (RDS) und die Fabric, Abstraktionsberechnung, Sensor- und Kommunikationsfähigkeiten sowie deren Verfügbarmachung für Anwendungen in jeglichem Bereich, den Schutz menschlichen Lebens eingeschlossen. Die Fabric lässt sich als Metaversum für cyber-physische Systeme (CPS) auffassen.
Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen in Ihrem Forschungsfeld?
Es ist keine triviale Aufgabe, die Geschwindigkeit der modernen Softwareentwicklung und die daraus resultierenden Technologien mit der nötigen Widerstandskraft für zuverlässig laufende Anwendungen übereinzubringen und darüber hinaus die Qualität zu erzielen, für die Bosch anerkannt ist. Dies erfordert eine Kombination aus hochsicheren, flexiblen und skalierbaren Standard-IT-Technologien, die kommerziell verfügbar sind, mit maßgeschneiderten, oftmals sicherheitskritischen cyber-physischen Systemen. Die Zeitvorgaben dafür sind gewöhnlich knapp. Beide Bestandteile wurden ursprünglich nicht füreinander geschaffen, dennoch müssen sie konvergieren.
Wie werden Ihre Forschungsergebnisse zu „Technik fürs Leben“?
So wie das Internet Einfluss auf alle Facetten unseres Alltags hat, wird ihn auch die Fabric auf die cyber-physischen Systeme (CPS) haben, die uns in zunehmender Zahl umgeben. Das beginnt bei Fahrzeugen, die sich mit Sensoren und Computern anderer Fahrzeuge oder der Infrastruktur verbinden. Es reicht über die Heimautomatisierung, wo ein Staubsaugerroboter auf den nächstgelegenen Smart-Lautsprecher als primären Rechenprozessor zurückgreift, bis zu ganzen Fabriken, die Produkte anforderungsgerecht montieren, natürlich automatisiert. All diese CPS werden künftig in derselben Fabric betrieben.
Lebenslauf
Seit 2021
Aufbau von Reliable Distributed Systems und der Fabric, Bosch Research
2018
Entwicklung und Bau von Nervensystemen für autonome Autos, Autonomous Intelligent Driving GmbH
2016
Engagement für die Gründung und u. a. Chief Architect von vw.os, Audi AG
Ausgewählte Publikationen
Philipp Mundhenk et al. (2022)
- Philipp Mundhenk, Arne Hamann, Andreas Heyl, Dirk Ziegenbein
- Institute of Electrical and Electronics Engineers, Antwerpen, Belgien
Philipp Mundhenk et al. (2020)
- Philipp Mundhenk, Enrique Parodi, Roland Schabenberger
- 2nd International Workshop on Autonomous Systems Design (ASD 2020)
Philipp Mundhenk (2017)
- Philipp Mundhenk
- Technische Universität München
Philipp Mundhenk et al. (2017)
- Philipp Mundhenk, Ghizlane Tibba, Licong Zhang, Felix Reimann, Debayan Roy, Samarjit Chakraborty
- 2017 54th ACM/EDAC/IEEE Design Automation Conference (DAC), 1-6
Ihr Kontakt zu mir
Dr.-Ing. Philipp Mundhenk
Project Director Information & Communication Technologies
Senior Expert for Automotive Software Architectures