Veronika Haug, Dr.
Von der Grenzflächenphysik in Solarzellen zu agilen Arbeitsmethoden in der industriellen Forschung
Zur Bosch Forschung kam ich zunächst als Expertin für Dünnschichtsolarzellen. Danach habe ich an ganz unterschiedlichen Themen geforscht und bin nun seit Anfang 2019 Agile Master für verschiedene Teams in der Forschung. Dabei setze ich agile Arbeitsmethoden ein, um meine Teams dabei zu unterstützen, Spitzenleistungen zu bringen. Agile Methoden ermöglichen es uns, flexibel auf überraschende Erkenntnisse und sich ändernde Rahmenbedingungen zu reagieren.
Lebenslauf
- Agile Master, mehrere Teams - von Nachhaltigkeit bis Medizintechnik, Robert Bosch GmbH
- (Teil-)Projektleiterin, uterschiedliche Projekte von Solarzellen bis zu elektrochemischen Energiespeichern, Robert Bosch GmbH
- Promotion, Grenzflächen in Dünnschichtsolarzellen, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW)
Ausgewählte Publikationen
V. Haug et al. (2011)
- Veronika Haug, Aina Quintilla, Ines Klugius, and Erik Ahlswede
- Thin Solid Films, 519(21):7464 – 7467
B.J. Mueller et al. (2015)
- Björn J. Mueller, Markus Mock, Veronika Haug, Frank Hergert, Thomas Koehler, Siegmund
- Zweigart, and Ulrich Herr
- Thin Solid Films, 582:284 – 289
H. Shim et al. (2020)
- Hwirim Shim, Özil Budak, Veronika Haug, Mathias Widmaier, Volker Presser
- Electrochimica Acta 2020, 337 135760
C. Karnutsch et al. (2007)
- Christian Karnutsch, Christof Pflumm, George Heliotis, John C. deMello, Donal D. C.
- Bradley, Jing Wang, Thomas Weimann, Veronika Haug, Christian Gärtner, and Uli Lemmer
- Appl. Phys. Lett., 90(13):131104
Interview mit Dr. Veronika Haug
Agile Master für unterschiedliche Teams in der Forschung
Erzählen Sie doch mal: was fasziniert Sie an der Forschung?
Ich liebe es, Neues zu entdecken und zunächst undurchsichtige Zusammenhänge zu verstehen oder zumindest zu versuchen, sie zu verstehen, Hypothesen aufzustellen, sie zu überprüfen, verwerfen und anzupassen. Dabei kann ich mich für ganz unterschiedliche Themengebiete begeistern. Meine Neugier hat mich schon in viele verschiedene Bereiche blicken lassen und ich bin immer wieder froh, dass ich diese Neugier einsetzen darf, um reale Probleme lösen zu können.
Was macht die Forschung bei Bosch besonders?
Ein großer Konzern wie Bosch, der eine zentrale Forschung unterhält, bietet so neugierigen Menschen wie mir einen wunderbaren Arbeitsplatz. Die Themen und auch die Teams sind interdisziplinär. So treffen immer unterschiedliche Sichtweisen und Methoden aufeinander und ich lerne jeden Tag von anderen Kolleginnen und Kollegen. Außerdem ist die Forschung so aufgestellt, dass einerseits eine klare Anwendungsnähe gegeben ist und dennoch viel Freiheit für neue Ideen geboten wird.
Woran forschen Sie bei Bosch?
Ich forsche im eigentlichen Sinne derzeit nicht, eines meiner Teams arbeitet an intelligenten Lösungen für die Medizintechnik, ein anderes erarbeitete die Strategie im Bereich Nachhaltigkeit für die Bosch Forschung. Ich selbst darf jeden Tag dazu lernen, wie Menschen zusammenarbeiten, welche Schwierigkeiten dabei auftreten können, wie diese gemeistert werden können. Ich freue mich, dass ich so andere in ihrer Forschung unterstützen kann und selbst so viel Neues über deren Themen lernen kann.
Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen in Ihrem Forschungsfeld?
Interdisziplinäre, diverse Teams zu begleiten ist immer spannend. Diese Unterschiedlichkeit, die für den Erfolg eines Teams so wichtig ist, hat eben oft den Preis, dass es bei der Kommunikation oder der Zusammenarbeit allgemein Stolpersteine gibt. Bei den agilen Arbeitsmethoden gibt es daher beispielsweise den Grundsatz „lieber explizit als implizit“ - es hilft, wenn wir nicht davon ausgehen, dass irgendetwas selbstverständlich ist oder ohnehin immer auf diese oder jene Art gemacht wird.
Wie werden Ihre Forschungsergebnisse zu "Technik fürs Leben"?
Meine Arbeit trägt immer nur indirekt dazu bei, dass Forschungsergebnisse letztlich tatsächlich Technik fürs Leben werden. Durch die agilen Arbeitsmethoden stärken wir den Kundenfokus in unseren Projekten und überlegen schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt, welcher Nutzen sich durch welche Lösung ergibt und für wen es diesen Nutzen gibt. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Forschung tatsächlich eines Tages in einem Produkt umgesetzt wird.
Ihr Kontakt zu mir
Veronika Haug, Dr.
Agile Master für unterschiedliche Teams in der Forschung