Zum Hauptinhalt springen
Internet der Dinge

Die Austernzucht wird smart

In Tasmanien bringt Bosch Austernzucht und das Internet der Dinge zusammen.

Austernzüchter Justin Goc steht am Ufer der Barilla Bay in Tasmanien und schaut aufs Meer hinaus.

In Tasmanien, dem südlichsten Bundesstaat Australiens, taucht Bosch in neue Geschäftsmodelle ein - und zwar wortwörtlich: Dort arbeiten Austernzüchter nun mit der Bosch-ProSyst-IoT-Plattform. Die nutzerfreundliche Lösung kommt vom Start-up The Yield, an dem sich Bosch als Investor beteiligt hat.

Teile diese Seite auf

Smarte Landwirtschaft: Bosch und „The Yield“

Smart agriculture: Bosch and the start-up "The Yield"
YouTube

Das Laden des Videos setzt Ihre Zustimmung voraus. Wenn Sie durch Klick auf das Play-Symbol zustimmen, lädt das Video und es werden Daten an Google übertragen sowie Informationen durch Google auf Ihrem Gerät abgerufen und gespeichert. Google kann diese Daten bzw. Informationen gegebenenfalls mit bereits vorhandenen Daten verknüpfen.

Mehr erfahren

Justin Goc steht am Ufer der Barilla Bay, einem Seitenarm des südlichen Ozeans, der die australische Provinz Tasmanien umspült. Goc ist Austernzüchter, und im Wasser vor ihm finden sich nicht nur Millionen Muscheln, sondern auch ein Beispiel, wie das Internet der Dinge unsere Welt verändert. Dies hat viel mit The Yield zu tun, an dem sich Bosch als Investor beteiligt hat. Das junge Start-up mit Sitz in der tasmanischen Hauptstadt Hobart will die Agrarwirtschaft mit Hilfe des Internets der Dinge intelligenter machen. Auf dem Feld – und unter Wasser, zum Beispiel in der Austernzucht.

Austernzüchter Justin Goc steht in einer Halle neben einem Berg frischer Austern
Austernzüchter Justin Goc: Er verspricht sich viel von der Bosch-ProSyst-IoT-Plattform
Nahaufnahme einer Auster, die gerade mit einem Austernmesser geöffnet wird.
Frisch und saftig: Justin Goc präsentiert eine geöffnete Auster

Austern sind Filtertiere und können für den Menschen schädliche Umweltgifte oder Verunreinigungen im Wasser schnell aufnehmen. Deshalb wird die Ernte in den meisten Ländern von Behörden überwacht und nötigenfalls für eine gewisse Dauer untersagt. Grundlage für solche Entscheidungen sind oftmals Niederschlagsmeldungen, da bei Regen Schadstoffe in die Nähe der Austernbänke gespült werden können. Diese Daten werden jedoch manchmal Hunderte von Kilometern entfernt erhoben und sind entsprechend ungenau. Gleichzeitig können die teils unnötig verhängten Schließtage die Austernzüchter sehr viel Geld kosten.

„Unser wirtschaftlicher Erfolg hängt stark vom richtigen Erntezeitpunkt ab.“
Austernzüchter Justin Goc

Um den richtigen Erntezeitpunkt zu bestimmen, gibt es eine neue Lösung: Denn nun arbeiten Austernzüchter wie Justin Goc mit der Bosch ProSyst-IoT-Plattform. Dafür wurden Messstationen in direkter Nähe der Austernbänke installiert, die Tiefe und Salzgehalt des Wassers sowie Temperatur und Luftdruck messen. Die Algorithmen des Bosch-Partners The Yield erfassen und analysieren die Daten, die Züchter können sich nun am Rechner oder Smartphone über den idealen Erntezeitpunkt informieren. Die von Bosch für das Austern-Projekt gelieferte Technik umfasst Hardware, Software und das Management der Daten in Echtzeit. „In dem Projekt ist uns unsere Erfahrung aus der Autoindustrie sehr zugute gekommen – wir wissen genau, wie empfindliche Technik auch in rauer Umgebung lange verlässlich funktioniert“, betont Jesse Reader, der für Bosch in dem Projekt tätig ist.

Eine Messstation der der Bosch ProSyst-IoT-Plattform
Liefert wertvolle Informationen für die Austernzucht: Messstation der Bosch ProSyst-IoT-Plattform

Jesse Reader und Justin Goc über smarte Austernzucht

Bosch in Australia: data for smart oyster breeding
YouTube

Das Laden des Videos setzt Ihre Zustimmung voraus. Wenn Sie durch Klick auf das Play-Symbol zustimmen, lädt das Video und es werden Daten an Google übertragen sowie Informationen durch Google auf Ihrem Gerät abgerufen und gespeichert. Google kann diese Daten bzw. Informationen gegebenenfalls mit bereits vorhandenen Daten verknüpfen.

Mehr erfahren

Ros Harvey, Founder und Managing Director des tasmanischen Start-ups The Yield
Ros Harvey, Founder und Managing Director bei The Yield

In Tasmanien und auch im Bundesstaat New South Wales nutzen mittlerweile die zuständigen Behörden die von The Yield digital aufbereiteten Daten für eine smarte Austernzucht. So können unnötige Schließtage um bis zu 30 Prozent reduziert werden – was die australische Austernindustrie bei breiter Nutzung jährlich um mehrere Millionen Dollar entlasten würde. Zudem werden die erhobenen Daten auch an wissenschaftliche Einrichtungen geliefert, um Austern-Krankheiten zu bekämpfen, die für die Züchter den finanziellen Ruin bedeuten können. In Australien arbeiten Bosch und The Yield bereits gemeinsam an weiteren Anwendungen für eine intelligente und damit nachhaltigere Landwirtschaft – insbesondere dort, wo es um die Erfassung und Analyse mikroklimatischer Daten geht.

„Wenn wir die Erdbevölkerung auch in Zukunft noch ernähren wollen, ohne den Planeten zu zerstören, geht das nur mit intelligenter Agrarwirtschaft.“
Ros Harvey, Founder/Managing Director The Yield
Mitarbeiter im Entwicklungslabor von Bosch Australia am Standort Clayton
Mitarbeiter im Entwicklungslabor von Bosch Australia am Standort Clayton

Um in Australien mit intelligenten und vernetzten Lösungen im Agrarbereich zu wachsen, hat Bosch aus dem Geschäftsbereich Automotive Electronics (AE) heraus eine eigene Einheit gegründet. „Die Bosch Electronics Australia entwickelt vernetzte Sensorsysteme und fertigt die passende Hardware“, sagt Oliver Wolst, für das AE-Geschäft auf dem fünften Kontinent verantwortlich. „Für unsere Kunden ist die schnelle Umsetzung wichtig – aber auch, dass sie alles aus einer Hand bekommen können. Vor allem aus dem Agrarbereich kommen immer mehr Anfragen. Für Bosch öffnet sich hier im Wortsinne ein neues Geschäftsfeld.“

Die smarte Landwirtschaft bietet viel Potenzial, sich zu einem Eckpfeiler des Geschäfts von Bosch in Australien zu entwickeln.

Zwei Arbeiter sortieren einen großen Haufen Austern.
In der Austernzucht hat das digitale Zeitalter bereits begonnen
Bosch-Agronom Jesse Reader am Strand neben einem Berg Austern.
Jesse Reader: „Beim Internet der Dinge sind wir vorne mit dabei.“
Oliver Wolst, verantwortlich für Boschs AE-Geschäft in Australien, am Schreibtisch.
Oliver Wolst: „Für unsere Kunden ist die schnelle Umsetzung wichtig.“
Ros Harvey, Founder und Managing Director des Start-ups The Yield
Ros Harvey: „Die Austernzucht hier ist unser erstes größeres Projekt.“
/

Fazit

Zusammen mit dem Start-up The Yield hilft Bosch australischen Austernzüchtern, ihre Ernte zu optimieren und profitabler zu werden. Ein gutes Beispiel dafür, wie die gesamte Agrarwirtschaft dank des Internets der Dinge erfolgreicher werden kann.

Teile diese Seite auf