Die erste Bosch-Werkfeuerwehr wird gegründet
Der schmale Gang ist völlig verraucht, die Hitze nimmt stetig zu. Die Feuerwehrmänner, die sich in ihrer schweren Montur vorwärts kämpfen, können in der Dunkelheit kaum etwas erkennen.
Eine kleine Zeitreise
Glücklicherweise handelt es sich nur um eine Übung in der neuen Atemschutzstrecke, die im Sommer 2016 im Bosch-Werk Feuerbach in Stuttgart eröffnet wurde. Das anspruchsvolle Training in diesem High-Tech-Käfig gilt als Königsdisziplin in der Feuerwehr-Ausbildung und ist bei Bosch in Deutschland nur an diesem ganz besonderen Standort möglich: Feuerbach ist mit über 100 Jahren der älteste noch bestehende Bosch-Standort und noch immer der weltgrößte.
Vor mehr als hundert Jahren wurde die Bosch-Fabrikfeuerwehr gegründet: Am 10. Februar 1917 wurde Brandmeister Wendelin Mayr von der Stuttgarter Berufsfeuerwehr zu Bosch abkommandiert. Sein Auftrag lautete, eine Feuerwehr für das Stuttgarter und Feuerbacher Bosch-Werk zu gründen und auszubilden. Nun sollte nicht mehr die Brandbekämpfung, sondern vorbeugender Brandschutz an erster Stelle stehen.
Die erste Mannschaft der Bosch-Fabrikfeuerwehr bestand aus 40 Feuerwehrleuten und Rettern. Die Ausstattung: eine ausfahrbare Leiter, zwei Atemschutzgeräte, ein Spritzenwagen und einige Handfeuerlöschern, nebst einigen Tragen und einem Erste-Hilfe-Koffer.
Neue technische Errungenschaften wie Motorspritze oder motorisierte Fahrzeuge erleichterten etwas später die gefährliche und schwere Arbeit der Bosch-Feuerwehr, die 1959 das erste Trockenpulver-Tanklöschfahrzeug in der Bundesrepublik erhielt.
Stolz kann die Werkfeuerwehr in ihrer Chronik vermerken, dass sie bis zum Zweiten Weltkrieg bei ihren Einsätzen keine Hilfe von außen in Anspruch nehmen musste. Im Gegenteil, bei Bränden und Katastrophen in der Umgebung rückte auch schon damals die Bosch-Feuerwehr an. Und das tut sie auch noch heute.
Autorin: Angelika Merkle