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Elektromobilität

eBike ABS: Vertrauen in die Vollbremsung

Eine Frau fährt mit ihrem Fahrrad eng an einem Auto vorbei. Sie steht in der Gefahr, in die soeben geöffnete Autotür zu fahren.

Ihre Pendelstrecke bietet Ausblicke, die andere nur von Postkarten kennen: Ellen Dehnert radelt quer durch Wien zur Arbeit. Zu ihrer Sicherheit setzt die Pedelec-Trainerin auf eine innovative Technologie – das erste serienreife Antiblockiersystem für eBikes.

Entspannter pendeln mit dem eBike

Wenn Ellen Dehnert morgens im Büro ankommt, hat sie schon 30 Kilometer in die Pedale getreten – und trotzdem wirkt sie tiefenentspannt. Das hat zwei Gründe: Erstens gleicht ihre Route einer Sightseeing-Tour. Sie durchquert den Grünen Prater, passiert Staatsoper und Burgtheater und folgt dann schmalen Pfaden durch Weingärten und Waldstücke. Der zweite Grund: Die 46-Jährige pendelt mit einem Pedelec. Rund 90 Minuten braucht sie für ihre Strecke. „Der Weg lässt sich mit dem eBike bequem zurücklegen“, sagt sie. Auch beruflich steht das Zweirad bei ihr im Mittelpunkt. Als eBike-Trainerin führt sie Fahrsicherheitskurse durch.

Eine Frau fährt mit ihrem Fahrrad durch Wien.

Gefährliche Zaghaftigkeit beim Bremsen

So wie Ellen Dehnert wählen immer mehr Menschen das E-Bike als Fortbewegungsmittel im Alltag. Um im Straßenverkehr möglichst sicher unterwegs zu sein, ist es beim Radfahren – ob mit oder ohne elektrische Unterstützung – allerdings wichtig, die Bremse korrekt einzusetzen. Denn falsches Bremsverhalten zählt zu den Hauptursachen für Fahrradunfälle. Gerade Ungeübten fällt es oft schwer, die starke Wirkung der Hydraulik- und Scheibenbremsen richtig einzuschätzen. „Viele meiner Kursteilnehmer bremsen aus Angst zu zaghaft oder benutzen die Vorderradbremse gar nicht, weil sie einen Sturz fürchten“, bestätigt Dehnert.

34 %

der Rad-Unfälle passieren durch ein blockiertes Vorderrad.

Bloß keine Blockade

Sie kennt solche Schreckmomente aus eigener Erfahrung. Auf nasser Fahrbahn, losem oder rutschigem Untergrund kann das Vorderrad beim Bremsen schnell seitlich wegrutschen. Oder an einem parkenden Auto öffnet sich plötzlich die Türe: Kommt es jetzt zu einer Vollbremsung, könnte das Hinterrad abheben und man stürzt über den Lenker.

Mit Geschick allein lassen sich solche Unfälle nicht immer vermeiden. Um das Fahrrad in diesen Situationen im Griff zu behalten, bedarf es einer technologischen Unterstützung, die ein Blockieren des Vorderrads verhindert. Genau das leistet das eBike ABS von Bosch – ein Antiblockiersystem für eBikes.

Eine Frau fährt mit einem Fahrrad durch einen herbstlichen Park. Auf dem Boden liegen zahlreiche nasse Blätter.

Fahrstabilität in Millisekunden

Die Animation zeigt die Funktionsweise des Bosch eBike ABS.

Sensoren überwachen präzise die Geschwindigkeit an beiden Laufrädern. Bei einer Vollbremsung analysiert das System blitzschnell die Stabilität des Pedelecs: Droht das Hinterrad abzuheben? In diesem Fall regelt eine unter dem Lenker verbaute Kontrolleinheit den optimalen Bremsdruck innerhalb von Millisekunden – die Verzögerungskraft wird kurz verringert und das Hinterrad bleibt auf dem Boden.

Auch bei einer drohenden Blockade des Vorderrads auf Schotterpisten oder Waldwegen reduziert das ABS automatisch den Bremsdruck und verhindert so das Wegrutschen des Vorderrads. Für die Entwicklung der Technologie war das große Know-how von Bosch im Bereich vom ABS-Systemen für andere Fahrzeugtypen ein entscheidender Vorteil. Beispielsweise basieren die Radgeschwindigkeitssensoren auf Bosch-Technologie aus dem PKW-Bereich und Elemente des eigenen Motorrad-ABS dienten als Grundlage für das eBike ABS.

29 %

aller Pedelec-Unfälle können durch das Bosch eBike ABS verhindert werden (Studie Bosch Unfallforschung).

Das Bosch eBike ABS: So funktioniert’s

Das Bild zeigt die Komponenten des Bosch eBike ABS im Überblick.
Sicherer unterwegs mit dem Pedelec: Die Komponenten des Bosch eBike ABS im Überblick.
Zu sehen sind die Sensorscheiben. Sie dienen als Signalgeber für die Radgeschwindigkeitssensoren und messen die Geschwindigkeit der beiden Laufräder.
Die Sensorscheiben von Magura dienen als Signalgeber für die Radgeschwindigkeitssensoren. Sie messen die Geschwindigkeit der beiden Laufräder.
Die Radgeschwindigkeitssensoren liefern der Kontrolleinheit die nötigen Informationen.
Die beiden Radgeschwindigkeitssensoren, je einer am Vorder- und Hinterrad, liefern der Kontrolleinheit die nötigen Informationen, um eine kritische Bremssituation zu erkennen.
Das Bild zeigt die Bosch eBike-Kontrolleinheit. Sie ermittelt, ob eine Blockade des Vorderrades oder ein Abheben des Hinterrades droht.
Auf Basis der Daten ermitteln Algorithmen, ob ein Blockieren des Vorderrads droht. Das könnte zu einem Wegrutschen des Vorderrads oder zum Abheben des Hinterrads führen. In beiden Fällen reduziert das System sofort den Bremsdruck und senkt so die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes oder Überschlags.
Das Display zeigt dem eBiker an, dass das Bosch eBike ABS funktioniert.
Die ABS Kontrollleuchte auf dem Kiox-Display leuchtet beim Starten des Systems auf und signalisiert dem eBike-Fahrer, dass das Sicherheitssystem funktionsfähig ist.
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Sicheres Bremsen für Elektrofahrräder

Ellen Dehnert schwört auf die Innovation: „Das eBike ABS ist ein Schutzengel bei kritischen Bremsungen. Wer durch das System die Vorderradbremse optimal und angstfrei einsetzt, wird die oftmals entscheidenden Zentimeter früher zum Stehen kommen und dadurch einen Unfall vermeiden“, sagt sie. Aber was bedeutet „optimal“? „Eine Vollbremsung kostet Überwindung. Deshalb übe ich in sicherer Umgebung immer wieder Notbremsungen.“ Für Dehnert steht fest: „Mit vollem Vertrauen in die Technik und einer realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten steigt der Fahrspaß, das Freiheitsgefühl und die Sicherheit – Kilometer für Kilometer.“

Eine Radfahrerin im städtischen Verkehr. Sie fährt an einem Zebrastreifen mit Passanten vorbei.
Ellen Dehnert

Mit dem ABS sinkt das Sturzrisiko – nicht nur für Einsteiger, sondern auch für erfahrene Pedelec-Nutzer.

Ellen Dehnert

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