Ein junger Gründer muss flexibel sein
Robert Bosch war guten Mutes, als er seine Werkstatt 1886 eröffnete. Aber: Er wollte elektrische Produkte verkaufen, und da machte ihm etwas Entscheidendes die Planung zunichte: Ein lang geplantes Elektrizitätswerk kam einfach nicht zustande, erst 1895 wurde es gebaut.
Passt in jeden Kleiderschrank
Somit konnte sich Boschs Elektrotechnikgeschäft nicht entwickeln. So schaltete er um – die Mitarbeiter wie er brauchten Lohn und Brot. Er musste sich von Auftrag zu Auftrag hangeln, und er gab nicht auf, und erledigte das, was an Kundenaufträgen gerade hereinkam: Blitzableiter, Zigarrenspitzenschneider, Blindenschreibmaschinen. Die Liste dessen, was Robert Bosch baute und reparierte, ist lang und kurios.
Doch dann kam alles wieder anders. Bosch konnte aufatmen und sich mehr auf das Geschäft konzentrieren, was er schon am Anfang machen wollte: Elektrotechnische Anlagen bauen und installieren. Mit der Inbetriebnahme des Stuttgarter Elektrizitätswerks 1895 konnte sich jeder Haushalt und jede Firma eine Stromleitung zur permanenten Versorgung legen lassen – und damit auch elektrische Geräte betreiben. Das half Bosch, seine Existenz zu sichern.
Autor: Dietrich Kuhlgatz