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Geschichte

Robert Boschs erste Fabrikanlage in Stuttgart

Eine Fotostrecke rund um die frühe Entwicklung

Menschen gehen zwischen zwei Häusern hindurch auf eine Straße.

Seine erste Fabrik richtete Robert Bosch 1901 mitten in Stuttgart zwischen Wohnhäusern ein, um dort mit der Produktion von Magnetzündern für Automobile zu beginnen. Die Fabrik wurde schnell zu klein, um die rasch ansteigende Nachfrage nach Bosch-Zündern zu bedienen. Bereits vier Jahre später entstand deshalb ein zweites Fabrikgebäude nebenan. Damit sei das Wachstum abgeschlossen, dachte Bosch damals. Wie sehr er sich geirrt hatte, wird anhand historischer Fotos deutlich. Innerhalb weniger Jahrzehnte expandierte Bosch zu einem Industrieunternehmen, das fast schon ein kleines Stadtviertel in Besitz nahm: das sogenannte „Bosch-Areal“ entstand. In ihm wurde eine breite Palette an Automobilzubehör produziert. Dabei legte Robert Bosch nicht nur großen Wert auf die Modernität seiner Anlagen, sondern sorgte auch für gute Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter.

Ansicht einer Häuserzeile, auf einer Hauswand steht u.a. „Robert Bosch“ geschrieben.
Die erste Fabrik, 1901: „Hausbesitzer bin ich“ – Voller Stolz hatte Robert Bosch mitten in Stuttgart einen Neubau für die Produktion seiner Magnetzünder erstellt. Nicht erkennbar, dass es sich hier um einen modernen Eisenbetonbau handelt, der im Innern 45 Mitarbeitern helle und gut belüftete Räume bot.
Zwei hintereinander gestaffelte Häuser mit großen Fenstern. Auf einem Dach die Buchstaben „Robert Bosch“.
Die zweite Fabrik, 1905: Sein zweites Fabrikgebäude entstand 1905 im Hinterhof des ersten. 1906 wurde hier der 100.000ste Magnetzünder gebaut. Der funktional gestaltete Neubau lässt mit seinen großen Fenstern auch von außen erkennen, dass es sich um ein Industriegebäude handelt. Das Gebäude dahinter entstand 1909.
Blick in eine Baugrube vor einer Häuserzeile.
Im Baurausch, 1911: Weitere Fabrikgebäude entstanden. Dabei musste Bosch noch erproben, welche Materialien für Industriearchitektur geeignet waren. Schließlich setzte sich moderner Eisenbeton durch. Der Blick in die Baugrube indes zeigt, dass beim Bau noch auf Pferdestärken gesetzt wurde.
Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch. Der Mann ist Robert Bosch.
Robert Bosch, 1906: Als ernsthafter und gewissenhafter Unternehmer präsentiert sich der aufstrebende, 45-jährige Unternehmer 1906 an seinem Schreibtisch. Dass Bosch nicht nur modernste Techniken in seinen Industrieanlagen nutzte, zeigt auch das hochmoderne Wandtelefon im Hintergrund seines Büros.
Menschen gehen zwischen zwei Häusern hindurch auf eine Straße.
Kommen und Gehen, 1916: Schichtwechsel im Werk Stuttgart. Als einer der ersten Unternehmer in Deutschland hatte Robert Bosch schon 1906 den Achtstunden-Arbeitstag eingeführt. Zudem war er dafür bekannt, überdurchschnittliche Löhne zu zahlen. 1916 arbeiteten 5.600 Frauen und Männer bei Bosch.
 Blick aus der Luft auf die Gebäude und Wälder eines Stadtteils
Imposante Ausmaße, 1925: Im Luftbild werden die Ausmaße des Boschareals von 1925 deutlich (rot markiert) und dessen Lage mitten in einem Wohngebiet. Bis Ende der 1930er Jahre wuchs das Boschgelände nochmals um das Doppelte an (grün markiert). Dabei wurden die neuen Gebäude in das Erscheinungsbild der Stadt eingefügt.
Ein Mann steht an einer Werkbank und hat seine Hand um ein Gewinde gelegt.
Frühe Produktion, 1906: Das frühe und stark retuschierte Foto zeigt das Ausbohren der Polschuhe für Magnetzünder. Die Produktion jedes Produktionsschrittes war in den Anfangsjahren noch nicht durch Fließfertigung bestimmt.
Ein Mann sitzt an einer Werkbank, einen Hebel in der Hand. Neben ihm reihen sich ein Drehrad und Zünder aneinander.
Vor der Einführung von Fließbändern, 1926: Arbeitserleichterung durch moderne Arbeitsmethoden: Durch das Drehen des Handrades wurden die Werkstücke weitertransportiert und konnten ohne Verlassen des Platzes weiterverarbeitet werden.
Blick in eine Werkhalle von leicht oben. An einem langen Fließband sitzen links und rechts Frauen nebeneinander.
Am laufenden Band, 1939: Hochindustrialisierte Produktion in der Winkerfertigung 1939: Die Einführung des Fließbands bei Bosch seit 1926 ermöglichte übersichtliches und effizientes Arbeiten. Die Werkhallen waren hell, geräumig und gut belüftet.
Blick von oben auf Rohre unter der Decke einer Werkhalle. Darunter sitzen Frauen an Werkbänken.
Hochmodernes Frischluftsystem, 1935: Die Zufuhr von frischer Luft in die Hallen erfolgte über Röhren an der Decke. Die schlechte Luft wurde unten durch Schlitze in den Türen oder Wänden in die Treppenhäuser abgeleitet, von wo aus Ventilatoren die Luft absaugten. Jede Stunde fand drei- bis viermal ein vollständiger Luftwechsel statt.
 Eine Mülltonne hängt gekippt an einem Fahrzeug. Ein Mann schaut aus dem Fenster. Ein weiterer Mann steht mit einer Mülltonne daneben.
Saubere Sache, 1938: Sehr auf Hygiene bedacht, unterhielt Bosch in seinem Werk auch eine eigene Müllabfuhr. Der moderne Transportwagen mit Hebevorrichtung ermöglichte das saubere Umladen der Mülltonnen.
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Autorin: Vera Dendler

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