Mama Nyandoris coole Kiste
Die FreshBox der Bosch-Tochter BSH Hausgeräte kühlt ohne Strom Lebensmittel
So kühlt man in Kenia Essen und Getränke: Ohne Strom, nur mit einer Box und anderthalb Litern Wasser, hält die Obstverkäuferin Achieng Mbula ihre Ware länger frisch. Dank der FreshBox macht sie mehr Umsatz – und hilft mit, ein weltweites Problem zu lösen.
Eine kühle Lösung
Kisumu ist die drittgrößte Stadt Kenias, mehr als 320 000 Menschen leben dort. Viele von ihnen besuchen täglich den Jubilee Market im Stadtzentrum und decken sich mit Lebensmitteln ein, die Stände der rund 100 Händler biegen sich unter Bergen von Melonen, Tomaten, Karotten und Kräutern. Eine Frau hat hier das Sagen: Mary Achieng Mbula. Die 50-Jährige mit dem ansteckenden Lachen ist selbst Lebensmittelhändlerin und wurde von ihren Kollegen zur Chair Lady gewählt. Als Chefin des Jubilee Markets wird sie ehrfürchtig „Mama Nyandori“ gerufen, die „Frau aus Ndori“. Und eine gute Mama kennt die Sorgen ihrer Schützlinge.
In Kisumu ist es heiß. Für die Markthändler ein großes Problem, denn sie haben keine Kühlschränke, um ihre schnell verderbende Ware vor der Hitze zu schützen. Was nicht verkauft wird, landet deshalb oft verdorrt oder verfault im Müll. Das ist nicht nur ein finanzieller Verlust für die Verkäufer, sondern vor allem eine ärgerliche Verschwendung von Lebensmitteln. Mama Nyandori litt lange genug unter diesem Problem. Aber jetzt steht die Chair Lady an ihrem Stand und sagt: „Ich habe die Lösung gefunden“. Dabei deutet sie auf eine blaue Kiste neben sich – die FreshBox. Eine Kühlbox, die ohne Strom, Eis oder Kühlakkus funktioniert und eine simple wie geniale Kühltechnik in sich birgt.
Marktfrisches Obst und kalte Getränke dank der FreshBox
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Stromlose Kühlbox – der Trick mit der doppelten Wand
Das System der blauen Box basiert auf einem uralten Prinzip. Schon vor Jahrhunderten machten sich die Bewohner von Regionen mit trockener Hitze den Kühleffekt zunutze, der beim Verdunsten von Wasser entsteht: Sie gossen Flüssigkeit zwischen die Doppelwände von Tongefäßen, in denen sie ihre Nahrung aufbewahrten. Die FreshBox ist aus leichtem Kunststoff statt aus Ton, und ihre Zwischenwand ist mit einer Textilschicht verkleidet. Knapp eineinhalb Liter müssen zum Verdunsten eingefüllt werden. Das Ergebnis: Nach kurzer Zeit sinkt die Innentemperatur in der Box im Vergleich zur Umgebungstemperatur um bis zu zehn Grad Celsius. Das reicht, um manche Lebensmittel bis zu fünf Tage länger haltbar zu machen.
Die Vorteile der FreshBox
42 Liter
… ist das Fassungsvermögen einer FreshBox. Das entspricht mehr als 125 Äpfeln.
Schluss mit der Verschwendung von Lebensmitteln
Kein Wunder, dass Mama Nyandori von der coolen Kiste begeistert ist. „Ich muss endlich nicht mehr so viel Obst und Gemüse wegwerfen“, sagt sie. Hier geht es aber um mehr: Allein in Afrika wandert nach Untersuchungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) fast die Hälfte der produzierten Lebensmittel in den Abfall statt auf den Teller. Laut einer Studie des Swedish Institute for Food and Biotechnology (SIK) wird jährlich ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel aus verschiedenen Gründen entsorgt, die Forscher beziffern die Menge auf 1,6 Milliarden Tonnen. Das Gewicht soll bis 2030 sogar auf 2,1 Milliarden Tonnen ansteigen. Ein Grund dafür ist der Mangel an Kühltechnologien; etwa in der Phase nach der Ernte oder eben auf dem Weg vom Verkäufer zum Endkonsumenten wie auf dem Jubilee Market. Durch viele kleine Initiativen könnte diese gigantische Verschwendung eingedämmt werden. Die FreshBox der Bosch-Tochter BSH Hausgeräte trägt einen Teil dazu bei.
Ich trage die FreshBox immer bei mir. Alles, was ich verkaufe, packe ich dort hinein. Sie ist so wichtig für mich.
Nachhilfe in korrekter Kühlung
Als erste Händlerin auf dem Jubilee Market erkannte Mama Nyandori das Potenzial der FreshBox und transportiert damit nun täglich ihre Waren zum Markt. Damit hat sie das Interesse der anderen Verkäufer geweckt: Inzwischen ist die Nachfrage so groß, dass Mama Nyandori montags bis samstags täglich zwei Stunden lang Einführungen in die Bedienung der FreshBox gibt. „Alle Händler möchten gerne damit arbeiten“, sagt sie, und klingt dabei sehr überzeugend. Auf dem Jubilee Market hat sie deswegen einen neuen Ehrentitel erhalten: „Mama FreshBox“.
Essen und Getränke ohne Strom kühl halten
Kühlung
Die FreshBox kühlt Lebensmittel ohne Strom um bis zu zehn Grad Celsius ab. Sie benötigt dafür lediglich rund eineinhalb Liter Wasser am Tag. Dabei muss es sich nicht um Trinkwasser handeln.
Temperatur
Die reduzierte Temperatur führt bei heißen, trockenen Bedingungen zu längeren Haltbarkeitszyklen von bis zu knapp einer Woche, wenn die Luft beispielsweise von 43 auf 35 Grad Celsius reduziert wird.
Weniger Verschwendung
Die FreshBox kann helfen, die gigantische Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Laut einer Studie wird jährlich ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel entsorgt – insgesamt 1,6 Milliarden Tonnen.