Die App für mehr Komfort an Ladesäulen
Wie man Elektroautos einfach und bequem auflädt
Das Laden und Bezahlen an öffentlichen Stromtankstellen ist oft umständlich. Bosch hat einen Service entwickelt, der beides einfacher macht. Auf einer Fahrt durch die Schweiz zeigt die Bosch-Mitarbeiterin Sonja Bloechlinger, was dieser Service heute schon kann – und was in naher Zukunft sowohl durch die Integration im Fahrzeug als auch via App damit möglich sein wird.
Start in Stuttgart: Ladekomfort mit System
Elektroautos begeistern mit flotter Beschleunigung und einem lokal emissionsfreien Antrieb. Der Fahrspaß endet jedoch meist an öffentlichen Ladesäulen. Denn die verschiedenen Ladestationenbetreiber haben jeweils eigene Tarife und Verträge. Fahrer von Elektroautos hantieren deshalb im Durchschnitt mit bis zu sechs Lade-Apps (Quellen: UScale, NewMotion). Mit „Convenience charging“ bietet Bosch nun ein komplettes System, das Fahrern von Elektroautos den Alltag deutlich einfacher macht. Es wird direkt in das Fahrzeug integriert, bietet darüber hinaus aber auch eine App. Sonja Bloechlinger ist Leiterin der Bosch-Unternehmenskommunikation in der Schweiz. Auf einem Roadtrip von Stuttgart über den Berninapass bei St. Moritz bis nach Zürich zeigt sie, was mit Convenience charging möglich ist. „Durch unsere Lösung können Automobilhersteller ihre Elektrofahrzeuge noch komfortabler und nutzerfreundlicher machen“, sagt Sonja.
225 km, bei Hohenems: Ladepunkt reservieren
Bereits seit mehreren Jahren bietet Bosch eine kostenlose App für die Elektromobilität. Damit erhalten Fahrer von Elektroautos unkomplizierten Zugang zu einem der größten Ladenetzwerke Europas – mit derzeit mehr als 200 000 Ladepunkten. Für Convenience charging wurde die App erheblich erweitert und um neue Funktionen ergänzt. Ein paar Tage vor der Abfahrt öffnet Sonja die App über ihr Smartphone, um die Route zu planen. Dazu muss sie lediglich das Reiseziel auf der integrierten Karte eingeben – den Rest übernimmt Convenience charging. Die App prüft die Fahrstrecke und den Ladestand des Autos. Dabei erkennt sie, dass ein Ladestopp nötig sein wird und schlägt Sonja passende Ladepunkte entlang der Route vor. Die Bosch-Mitarbeiterin wirft einen kurzen Blick auf die Auswahl und entscheidet sich für eine Schnellladesäule an einer Raststätte bei der österreichischen Stadt Hohenems nahe der Schweizer Grenze.
Als sie ein paar Tage später in den Wagen steigt, kann sie den Roadtrip sofort beginnen. Denn beim Einsteigen wurde die Routenplanung aus ihrem Smartphone in das Infotainmentsystem des Fahrzeugs übertragen. Als Sonja kurz vor Hohenems ist, erscheint auf dem Bildschirm im Fahrzeug eine Nachricht: Alle Ladepunkte an der ausgewählten Raststätte sind momentan belegt. Für Sonja ist das dennoch kein Problem, denn Convenience charging schlägt ihr sofort Alternativen in der Nähe vor. Die Bosch-Mitarbeiterin wählt eine Schnellladesäule an einer Raststätte bei Maienfeld. Um diesmal sicher zu gehen, dass der Ladepunkt nicht belegt ist, reserviert sie ihn einfach per Tastendruck über den Infotainmentbildschirm. Wenig später rollt Sonjas Wagen auf den Parkplatz der Raststätte, die den idyllischen Namen „Heidiland“ trägt. Sie wurde nach dem berühmten Kinderbuch von Johanna Spyri benannt, das in dieser Gegend spielt.
Mehr als 200 000
Ladepunkte lassen sich europaweit schnell und bequem mit Convenience charging nutzen. Damit bietet Bosch eines der größten Ladenetzwerke Europas.
282 km, Maienfeld: So geht komfortables Laden
Sonja tritt an die Ladesäule und scannt den dortigen QR-Code mit ihrer Handykamera. Sofort öffnet sich der Detailscreen zur Ladesäule in der App und die Bosch-Mitarbeiterin kann den Ladevorgang starten – ohne Passwort-Wirrwarr oder Registrierung. Die App zeigt zudem die Dauer des Ladevorgangs und die voraussichtlichen Kosten. Sonja schließt nun das Ladekabel an ihr Fahrzeug an. Sobald die geplante Energiemenge geladen ist, wird der Ladevorgang beendet. Die Bezahlung erfolgt automatisch über die App, ohne dass sich Sonja darum kümmern muss.
385 km, St. Moritz: Personalisierte Ladestopps für mehr Spaß
Einige Zeit später ist Sonja kurz vor St. Moritz. Bevor sie auf den Berninapass fährt, möchte sie in dem berühmten Kurort eine Pause einlegen. Dabei nutzt sie die personalisierten Services von Convenience charging, die einen besonderen Komfort bieten: Fahrer können ihre persönlichen Interessen im System hinterlegen, die dann bei der Ladesäulensuche berücksichtigt werden. Auf Wunsch erkennt Convenience charging die typischen Ladegewohnheiten und Vorlieben des Nutzers auch selbständig. Sonja hat hinterlegt, dass sie schöne Innenstädte und Sehenswürdigkeiten mag. Deshalb empfiehlt ihr Convenience charging nun Ladepunkte nahe der Via Serlas. Kurz darauf flaniert die Bosch-Mitarbeiterin die bekannte Einkaufsstraße entlang, während ihr Fahrzeug in einem Parkhaus lädt. „Mit dieser Funktion vermeidet man langweilige Ladepausen und kann die Zeit sinnvoll nutzen“, sagt Sonja. Sobald der Fahrzeugakku den von ihr definierten Ladestand erreicht hat, erhält Sonja via App eine Benachrichtigung und weiß dadurch Bescheid, wann sie ihren Roadtrip fortsetzen kann.
407 km, Berninapass: präzise Reichweitenprognose – auch am Berg
Nach dem Stopp geht es auf den Berninapass. Von St. Moritz kommend steigt die Passstraße stetig an. Solche langgezogenen Steigungen erhöhen den Energieverbrauch von Elektrofahrzeugen überdurchschnittlich stark. Das hat meist Ungenauigkeiten bei der Reichweitenprognose zur Folge. Denn herkömmliche Bordcomputer berechnen die verbleibende Reichweite anhand des aktuellen Energieverbrauchs. Steigt dieser während einer Bergfahrt plötzlich an, sinkt die angezeigte Reichweite rapide. Erst wenn der Wagen wieder ins Tal fährt oder eine Ebene erreicht, normalisieren sich der Energieverbrauch und die Reichweitenprognose. Viele Autofahrer fühlen sich mit dieser Ungenauigkeit jedoch nicht wohl.
Deshalb wurde Convenience charging mit einer hochpräzisen Reichweitenprognose ausgestattet. Neben dem aktuellen Stromverbrauch nutzt diese auch Echtzeitdaten aus dem Fahrzeug für die Berechnung – etwa zur Batterietemperatur, zur gemessenen Zuladung oder zum Luft- und Rollwiderstand. Außerdem werden Verkehrs-, Wetter- und Topografiedaten aus der Cloud in die Reichweitenprognose einbezogen. Dadurch erkennt das System etwa, wann eine Bergstraße wieder in ebenes Gelände übergeht. Ist der Fahrer unterwegs, ohne dass er eine Route eingegeben hat, erscheint auf der digitalen Karte ein Polygon, das die verbleibende Reichweite grafisch anzeigt.
Die Vorteile von Convenience charging
631 km, Zürich: Eine Lösung, die gut ankommt
Ein paar Stunden später erreicht Sonja ihr Zuhause in Zürich. Für sie war der Roadtrip durch die Berge ganz entspannt: „Mit Convenience charging ist das Laden an öffentlichen Stromtankstellen einfach und komfortabel. Dadurch macht Elektromobilität noch mehr Spaß“, lautet ihr Fazit. Die Bosch-Ladedienste lösen somit nicht nur viele Herausforderungen der E-Mobilität, sondern machen das Fahrerlebnis insgesamt komfortabler.