Linderung von allerhand Not
Bildung und Gesundheit
Die frühe Beschäftigung mit sozialen Fragen und gemeinnütziges Engagement hatten Robert Bosch seine Eltern vorgelebt. Sein profitables Unternehmen bildete die finanzielle Basis für sein Credo: „neben der Linderung von allerhand Not, vor allem auf die Hebung der sittlichen, gesundheitlichen und geistigen Kräfte des Volkes hinzuwirken.“
Homöopathie und Robert Bosch Krankenhaus
Robert Bosch hegte schon früh den Wunsch, ein homöopathisches Krankenhaus zu unterstützen. Zur Homöopathie kam er bereits als Kind durch seine Eltern. Gemeinsam mit homöopathischen Vereinen gründete er 1915 die „Stuttgarter Homöopathische Krankenhaus GmbH“. Der Erste Weltkrieg und seine Folgen verhinderten jedoch den Bau. 1936 stiftete Bosch noch einmal für ein homöopathisches Krankenhaus. Im April 1940 konnten die ersten Patienten in das Robert-Bosch-Krankenhaus verlegt werden. Robert Boschs Herzenswunsch war in Erfüllung gegangen.
Soziale Not
Die Linderung von Not beschäftigte ihn angesichts des Leids infolge des I. Weltkriegs. Bosch wollte nicht von seinen Einnahmen aus Rüstungsaufträgen profitieren. 1916 zahlte er 20 Millionen Mark in die Stiftung für den Bau des Neckarkanals in Stuttgart ein. Die Zinserträge des Stiftungsvermögens erhielt die Stuttgarter Stadtverwaltung für soziale Notfälle.
Bildung
Bildung war für Robert Bosch zeitlebens ein zentrales Anliegen. Bildung bedeutet nicht das pure Anhäufen von Wissen, sondern auch die Fähigkeit, „politisch richtig zu handeln und Irrlehren als solche zu erkennen“.
Daneben förderte er 1910 das Polytechnikum – die spätere Technische Hochschule – in Stuttgart mit einer Million Mark, um Forschung und Lehre zu unterstützen – und um technisch versierten Nachwuchs für sein Unternehmen ausbilden zu lassen.
Bildung für das Volk
Am 1. Mai 1918 erfolgte die Gründung des „Vereins zur Volksbildung“ in Stuttgart, dem Vorgänger der Volkshochschule. Dies wurde erst durch die Zusammenarbeit zwischen dem württembergischen Kultministerium und Robert Bosch möglich. Bosch erklärte sich bereit, den Verein durch jährliche Spenden zu unterstützen und stellte Büroräume mietfrei zur Verfügung.
Robert Bosch hatte ein großes Interesse an der Presse, das sich in Beteiligungen an Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchverlagen und Unterstützungen derselben spiegelte. Das Hauptmotiv für Robert Boschs publizistisches Engagement waren politische Aufklärung und Volksbildung. Pressefreiheit und eine niveauvolle Berichterstattung waren ihm wichtig.
Sonderheft
Sonderheft 1: Robert Bosch – Leben und Werk