„Mit-Arbeiter“ statt Lohnempfänger
Der Arbeitgeber Robert Bosch
Robert Bosch legte großen Wert darauf, seine Mitarbeiter ihren Fähigkeiten entsprechend einzusetzen und Potenziale zu fördern. Als sozial denkender Unternehmer sorgte er nicht nur für eine optimale berufliche Förderung, sondern auch für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen seiner Beschäftigten. Dies brachte ihm den Namen „Vater Bosch“ ein.
Das wichtigste Kapital – die Mitarbeiter
Die Auswahl und Ausbildung des Personals war dem Firmengründer von Anfang an sehr wichtig. „Bei allen Dingen, die man nicht selbst machen kann […] ist die Hauptsache, die rechten Leute herauszufinden, welchen man die Arbeit übertragen kann.“ Bis 1901 suchte Bosch noch persönlich seine Mitarbeiter aus, danach gab es eine Personalabteilung.
Der weitsichtige Chef
War der Unternehmer von den Qualitäten eines Mitarbeiters überzeugt, übertrug er ihm viel Verantwortung. Die Bereitschaft, diese zu übernehmen, zahlte sich auch finanziell aus. Die Beschäftigten von Bosch erhielten vergleichsweise hohe Löhne: „Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle.“
Gute Arbeitsbedingungen
Auch das Feiern von Erfolgen motivierte: Anlässlich der Fertigstellung des 1 000. Magnetzünders machte Bosch am 26. September 1896 mit allen Mitarbeitern einen Betriebsausflug. Daneben trugen gute Arbeitsbedingungen zur hohen Identifikation der Boschler mit dem Unternehmen bei. Beim Bau des ersten eigenen Fabrikgebäudes achtete Robert Bosch persönlich auf helle und gut belüftete und damit gesunde Arbeitsräume.
Sozialleistungen wie eine Krankenversicherung, eine Alters- und Hinterbliebenenversicherung und Urlaub gab es bei Bosch ebenfalls – das war damals durchaus außergewöhnlich. Ab 1917 wurden sogenannte Fabrikpflegerinnen (spätere Werksfürsorgerinnen) eingestellt – die Vorgängerinnen der heutigen betrieblichen Sozialberatung. Seit 1939 gab es Betriebsärzte. Außerdem führte Robert Bosch als einer der Ersten in Deutschland den 8-Stunden-Tag ein. Während ihm seine Mitarbeiter seine Fürsorge mit dem Namen „Vater Bosch“ dankten, schimpften ihn andere Unternehmer einen Sozialisten und nannten ihn den „roten Bosch“.
Interne Kommunikation
Mit dem „Bosch-Zünder“ rief Robert Bosch 1919 regelmäßige Mitarbeiterinformation im Zeitungsformat ins Leben. Er wollte seine Mitarbeiter teilnehmen lassen, „an dem Leben und Schicksal, den Sorgen und Hoffnungen des Unternehmens, dem sie sich anvertraut haben, dem sie ihre Arbeitskraft, ihr Wissen und Können widmen und dessen Zukunft auch die ihrige ist.“
In den Artikeln wurden auch die Grundsätze und Werte des Unternehmensgründers veröffentlicht, u.a. Qualität, Kundenorientierung, Genauigkeit, Zuverlässigkeit, Legalität und Pünktlichkeit.
Der national wie international mehrfach prämierte Bosch-Zünder erscheint seit 2005 in 9 Sprachen, seit 2014 in 10 Sprachen.
Sonderheft
Sonderheft 1: Robert Bosch – Leben und Werk