Zum Geburtstag von Robert Bosch
Stationen eines Lebens
Der Mann, der das Unternehmen Bosch gründete und ihm seinen Namen gab, hatte viele Facetten. Er war liberaler Weltbürger, Techniker und Naturfreund, visionärer Unternehmer und Philanthrop. Bis heute prägt Robert Bosch das Unternehmen. Grund genug, zu seinem 161. Geburtstag am 23. September 2022 einen kleinen Rückblick auf Stationen seines Lebens zu werfen.
Wo alles anfing. Robert Bosch wurde 1861 als elftes von zwölf Kindern in Albeck südöstlich von Stuttgart geboren. Seine Eltern bewirtschafteten einen Landgasthof. Sie ließen ihre beiden jüngsten Kinder Robert und Maria 1871 fotografieren.
Nach Abschluss seiner Lehre zum Feinmechaniker begab sich Robert Bosch auf Wanderschaft. 1884 wagte er den Sprung über den großen Teich und reiste nach New York. Kurz vor der Abfahrt ließ er sich in Rotterdam mit seinem ehemaligen Lehrkameraden Leonhard Köpf fotografieren.
1884 verliebten sich Anna Kayser und Robert Bosch ineinander. Sie heirateten 1887. Aus der Ehe gingen die Kinder Paula, Margarete und Robert Junior hervor. Nach annähernd 40 Jahren gemeinsamen Wegs zerbrach die Ehe nach der langen Leidensgeschichte des Sohnes, der 1921 an multipler Sklerose starb.
Robert Bosch hatte eine lange Durststrecke hinter sich gebracht, bis um 1900 seine Magnetzündung für Automobile zu einem Welterfolg wurde. Schon 1905 eröffnete er eine Fabrik in Paris, zu deren Einweihung er sich mit seinem Mitstreitern ablichten ließ.
Robert Bosch liebte seit seiner Kindheit die Natur. Er äußerte später einmal, dass er als Jugendlicher durchaus gern Biologie studiert hätte. Zur Liebe zur Natur gehörte auch sein Interesse an der Jagd, dass ihn hier 1917 zu einer Tour nach Schweden führte.
Nach seiner Trennung von Anna heiratetet Bosch erneut, die Sängerin Margarete Wörz. Aus dieser Ehe, die bis zum Tod Robert Boschs 1942 hielt, gingen der Sohn Robert d. J. und die Tochter Eva hervor. (1935)
Ein gestandener Unternehmer. Auf der Automobilausstellung in Berlin 1931 präsentierte Bosch die Vielzahl seiner Produkte, die damals schon „Technik fürs Leben“ boten. Aus dem kleinen Handwerksbetrieb hatte sich Bosch zum Großunternehmen mit 8600 Mitarbeitern entwickelt.
Sie nannten ihn respektvoll „Vater Bosch“. Er galt als gerecht, konnte aber auch lautstark sein Missfallen ausdrücken. Die Menschen, die für sein Unternehmen arbeiteten, wussten, dass „beim Bosch“ die Mitarbeiterschaft gut behandelt und bezahlt wurden. (1936)
Mit großem Interesse verfolgte Robert Bosch technische Weiterentwicklungen. Bei einem Rundgang durch das Werk in Stuttgart-Feuerbach besichtigt er eine neue Fertigungsanlage. Werkleiter Paul Grundler (links im Bild) erklärt seinem aufmerksamen Besucher die Details. (1941)
In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg setzte sich Robert Bosch mit großem Engagement für die Völkerverständigung ein. Im Sommer 1935 initiierte er ein Treffen von französischen und deutschen Kriegsinvaliden, der offizielle Empfang fand im Stadtgarten Stuttgart statt.
Anlässlich des 50-jährigen Unternehmensjubiläums erfüllte sich Robert Bosch einen lang gehegten Wunsch. Er stiftete ein Krankenhaus, das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart. Vor der Eröffnung 1941 unternahm Robert Bosch einen ausführlichen Rundgang, der ihn auch auf die Liegeterrassen führte.
Die Aufmerksamkeit, die Robert Bosch zu seinem 80.Geburtstag am 23.September 1941 erfuhr, war groß. Neben Ehrungen und Urkunden wurden zahlreiche Geschenke überreicht. Mit dem Auspacken hatten Robert Bosch und seine Ehefrau Margarete alle Hände voll zu tun.
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