Wissbegierig und vielfältig interessiert
Der Mensch – Kindheit und Ausbildung
In seiner Jugend deutete noch nichts darauf hin, dass aus Robert Bosch mal ein erfolgreicher Unternehmer werden würde. Weder entwickelte er besonderen schulischen Ehrgeiz, noch war die Feinmechanik ein Faible von ihm. Mit seinem Wissensdurst und seiner Neugier machte er dennoch seinen Weg.
Kinder- und Jugendtage
Robert Bosch wurde am 23. September 1861 in Albeck bei Ulm geboren. Er war das elfte von zwölf Kindern des wohlhabenden Kronenwirts, Bauern und Bierbrauers Servatius Bosch und seiner Frau Maria Margaretha.
Lehrjahre
Robert Bosch besuchte von 1869 bis 1876 in Ulm die Realschule, die ihm jedoch nicht in bester Erinnerung blieb: „Durch die Schule […] habe ich mich so schlecht und recht durchgefunden.“ So war Bosch von seinen Leistungen her zwar in der oberen Hälfte der Klasse, aber nie an der Spitze. Allerdings gab er zu: „Es fehlte mir auch am Sitzfleisch und Ehrgeiz.“
Obwohl er gerne etwas in Verbindung mit Zoologie oder Botanik studiert hätte, ging er nicht aufs Gymnasium, sondern entschied sich auf Anraten seines Vaters für eine Lehre als Feinmechaniker, die er von 1876 bis 1879 beim Mechanicus und Opticus Maier in Ulm absolvierte. Dieser kümmerte sich jedoch wenig um die Ausbildung seiner Lehrlinge.
Vom Wissensdurst geleitet
Nach seiner Lehre ging er auf Wanderschaft und arbeitete in verschiedenen Betrieben, um seine Kenntnisse zu erweitern. Unterbrochen wurde diese Zeit von seinem einjährigen Militärdienst. 1883/84 schrieb er sich zudem als Gasthörer an der Technischen Hochschule in Stuttgart ein. Er verlor dort nach eigenen Angaben „die Furcht vor technischen Ausdrücken […]. Ich wusste nachher, was Spannung und Stromstärke, was eine Pferdekraft war.“
Wenn einer eine Reise tut ...
Am 24. Mai 1884 startete der damals 22-Jährige mit einem Dampfer von Rotterdam aus nach New York. Nach der zweiwöchigen Schiffsreise fand Robert Bosch eine Stelle in einer Fabrik der Edison-Gesellschaft, in der elektrische Apparate aller Art gebaut wurden. Es lief jedoch nicht alles nach Plan. Zwischenzeitlich war er arbeitslos. Nachdem er sich mit der Schwester seines Freundes Eugen, Anna Kayser, per Brief verlobt hatte, zog es ihn nach einjährigem Aufenthalt zurück in die Heimat. Auf der Rückreise machte er nochmal für ein halbes Jahr Station bei den Siemens Brothers in Woolwich bei London.
Sonderheft
Sonderheft 1: Robert Bosch – Leben und Werk