Smarte Schienenkolosse
Intelligente und vernetzte Sensoren von Bosch machen den Schienengüterverkehr transparenter und sicherer
Fahrzeugtechnik von Bosch sorgt dafür, dass Güterwaggons weltweit nicht nur auf der Schiene, sondern auch im Internet unterwegs sind. Eine Überwachung von Wagen und Ladung ermöglicht Transparenz und effizientere Logistikprozesse.
Der Kühlwagen 21 85 2471001-7 ist ganz schön rumgekommen: 21 453 Kilometer hat der Güterwaggon innerhalb von drei Monaten quer durch Europa zurückgelegt. Am 26. August war er einer Außentemperatur von 38 Grad Celsius ausgesetzt, am 13. November von minus 17 Grad. Im schweizerischen Muttenz musste er drei Tage später einen gewaltigen Rangierstoß über sich ergehen lassen. Mit solcherlei Widrigkeiten umgehen zu müssen, ist von jeher fester Bestandteil im Leben eines Güterwaggons. Dass er beziehungsweise sein Transportgut dabei überwacht wird, ist indes neu – und einer Kooperation von Bosch Engineering und der Schweizer Güterbahn SBB Cargo zu verdanken.
So funktioniert die Vernetzung von Bahn und Internet
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Kühlwagen 21 85 2471001-7 ist einer von etwa 150 intelligenten Güterwaggons, die mittlerweile für SBB Cargo in Europa unterwegs sind. Weitere bis zu 1 500 Wagen sollen noch ausgerüstet werden. Ihre Intelligenz fußt auf erprobten Technologien und Komponenten, die ihren Ursprung in der Bosch-Automobilsparte haben. „Mittels intelligenter und vernetzter Sensoren erfassen wir Daten von Güterwagen und verarbeiten sie online“, erklärt Bernhard Bihr, Geschäftsführer von Bosch Engineering. „Das neue System schafft Transparenz in den Logistikketten zwischen Schiene, Straße und Schiff und hilft, das erhöhte Transportaufkommen im Güterverkehr effizienter zu bewältigen.“
400 Millionen
Tonnen Güter werden in Deutschland pro Jahr auf nahezu 40 000 Kilometern Schienennetz transportiert
Das sogenannte AMRA-System (AMRA steht für „Asset Monitoring for Railway Applications“) besteht aus einer 700 Gramm leichten und robusten Box aus der automobilen Großserienfertigung von Bosch. In diese Hardware eingebettet oder von außen angeschlossen sind zahlreiche Sensoren, die beispielsweise die Temperatur und Erschütterungen erkennen. Durch eine integrierte Datenübertragung ist das System mit einer Cloud verbunden. Die Daten werden dort ausgewertet, in einem Datenportal dargestellt und in die Geschäftsprozesse des Kunden integriert. Das System wurde als Nachrüstlösung für bestehende Güterwaggon-Fuhrparks entwickelt, kann jedoch auch in der Fertigung von Güterwaggons direkt in der Erstausrüstung eingebaut werden. Es arbeitet energieautark mit einer integrierten Batterie, die bis zu sechs Jahre hält.
Fazit
Bosch Engineering hat eine Technologie entwickelt, die mittels intelligenter und vernetzter Sensoren Daten von Güterwagen erfasst und sie online verarbeitet. Das sogenannte AMRA-System macht Logistik auf der Schiene damit transparenter und sicherer.