Smart Work bei Bosch
Wie wir unsere Arbeitskultur nachhaltig verändern
Bei Bosch entsteht eine neue Kultur der Zusammenarbeit: Smart Work ermöglicht es unseren Teams, ihren Arbeitstag und ihren Arbeitsort flexibler zu gestalten. Stefan, Guilherme, Edwina und Joachim erzählen von ihren Erfahrungen.
Ob unsere Teams von zu Hause, im Büro oder unterwegs arbeiten – für uns ist es wichtig, dass alle ihr Bestes geben. Für die Teams, deren Präsenz vor Ort nicht unbedingt notwendig ist, bedeutet das auch: Sie können von dort aus arbeiten, wo sie die besten Ergebnisse erzielen. Das nennen wir Smart Work – ein globales Konzept, das unseren Teams helfen soll, die ideale Balance in der modernen, hybriden Arbeitswelt zu finden.
Beim Thema Smart Work geht es bei Bosch um mehr als Home Office: Mit Smart Work gestalten Teams kontinuierlich, wie, wann und wo sie zusammenarbeiten. Das gibt ihnen mehr Flexibilität und Selbstbestimmung. Grundlage dafür ist das Vertrauen in unsere Teams und die gemeinsame Überzeugung, dass es auf die Leistung ankommt: Bei uns zählen das Business und die Arbeitsergebnisse.
Da nicht jede Aufgabe immer von überall aus erledigt werden kann, ist Smart Work kein standardisiertes Einheitsmodell: Die Umsetzung ist von Team zu Team verschieden. Deshalb ermöglicht das Smart Work Konzept unseren Teams gemeinsam mit der Führungskraft zu entscheiden, wie sie ihre Zusammenarbeit gestalten wollen. Sie wissen am besten, welche Arbeitsweise zu ihnen und ihren Aufgaben passt und wie sie die besten Ergebnisse erzielen. Eine Reihe digitaler Tools und Konzepte erleichtert diese neue Art des Arbeitens und der Zusammenarbeit. Auch die Rolle des Büros hat sich verändert: Es ist zu einem wichtigen Ort für kreative Zusammenarbeit und persönliche Interaktion geworden. Gestärkt wird die veränderte Bedeutung der Büroräume durch neue Gestaltungskonzepte, die den Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht werden. Mit Smart Work kombinieren wir das Beste aus beiden Welten.
So erleben unsere Mitarbeitenden Smart Work in der Praxis
Erfahre, wie unsere Mitarbeitenden auf der ganzen Welt Smart Work nutzen, um ihren Alltag flexibler zu gestalten und erfolgreich zusammenzuarbeiten.
Stefan Bernhardt, Gruppenleiter Software- und Funktionsentwicklung bei Bosch Engineering, Abstatt, Deutschland
Wie oft arbeitest du im Büro?
Meistens bin ich drei Tage vor Ort und arbeite den Rest der Woche remote. Es hängt normalerweise davon ab, was gerade auf dem Plan steht. Aktuell haben wir viele Workshops, in denen wir uns gegenseitig viel Feedback geben. Das machen wir am liebsten vor Ort im Team. Umgekehrt gibt es aber auch Monate, in denen ich auch von zuhause arbeite. Am Ende kommt es also immer darauf an, was an einem bestimmten Tag sinnvoll ist.
Wie hat Smart Work eure Zusammenarbeit verändert?
Während der Corona Pandemie mussten wir plötzlich von einem Tag auf den anderen von Zuhause aus arbeiten – was zunächst bedeutet hat, dass wir viele Kompromisse eingehen mussten. Aber wir haben die Situation gemeinsam gut gemeistert. Beispielsweise haben wir sogar eine Umstrukturierung unseres Teams auf rein virtueller Basis durchgeführt. Seitdem haben wir trotzdem noch viel dazugelernt, Dinge verändert und aus anfänglichen Ad-hoc-Lösungen strukturierte Arbeitsweisen entwickelt.
Was ist für dich der große Vorteil von Smart Work?
Für mich ist die enorme Flexibilität ein großer Gewinn und im Moment besonders hilfreich – ich bin nämlich gerade dabei, ein Haus zu bauen. Da es oft egal ist, von wo aus ich arbeite, kann ich auch mal kurz auf der Baustelle sein und dann wieder an einer Besprechung teilnehmen. Wenn vor der Corona Pandemie ein Kind krank wurde, ist mindestens ein Elternteil auf der Arbeit ausgefallen. Jetzt kann ich sogar in Extremfällen mit Kind im Hintergrund arbeiten. Das ist natürlich nicht einfach – aber es ist besser als völliger Stillstand.
Wie wir die Teams einbeziehen: SmartWorkshop & PitStop
Wie stärken wir unseren Teamgeist trotz virtueller Zusammenarbeit? Wie gestalten wir hybride Onboarding-Prozesse? Und welche neuen Raumkonzepte braucht es im Büro? Die veränderte Form der Zusammenarbeit bringt auch Herausforderungen mit sich, die innovative und flexible Lösungen erfordern. Smart Work ebnet den Weg des ständigen Lernens und Überdenkens der Art, wie wir zusammenarbeiten wollen. Deshalb entwickelt Bosch verschiedene Konzepte, um Teams und ihre Führungskräfte dabei zu unterstützen, das für sie beste Modell der Zusammenarbeit zu finden.
Eines dieser Konzepte ist der SmartWorkshop. Dabei geht es vor allem darum, zu reflektieren und zu kommunizieren, was in der Vergangenheit gut gelaufen ist, welche Herausforderungen aufgetreten sind und wie die Zusammenarbeit verbessert werden kann. Der SmartWorkshop hilft den Teams, ihre Arbeitsweise auf Grundlage ihrer Verantwortlichkeiten und der individuellen und teambezogenen Bedürfnisse zu entwickeln.
Zusätzlich zum SmartWorkshop hat Bosch ein neues Format entwickelt – den Smart Work PitStop. Er vereint alle Aspekte des hybriden Arbeitens und bietet den Teams die Möglichkeit, in kurzen Workshops einen Blick auf ihre aktuelle Zusammenarbeit zu werfen. Im Mittelpunkt des PitStops steht die Frage: Wie können wir unsere Zusammenarbeit kontinuierlich verbessern, um die besten Ergebnisse zu erzielen?
Wie hat dein Team vom SmartWorkshop profitiert?
Kurz nach dem Ende der Pandemie gab es eine Phase, in der kaum jemand aus unserem Team ins Büro kam und die Teamentwicklung darunter ein wenig gelitten hat. Für uns lag der Schlüssel darin, einen SmartWorkshop durchzuführen. Das hat uns dabei geholfen, unsere individuellen Bedürfnisse herauszufinden und diese besser zu verstehen. Nach dem Workshop waren wir alle motiviert, unsere Zusammenarbeit zu stärken. Gemeinsam haben wir im Workshop einen Plan ausgearbeitet, was wir konkret machen wollen, wenn wir im Büro sind. Ein Anspruch vieler, der während des Workshops deutlich wurde, war: „Ich möchte nicht ins Büro kommen und den ganzen Tag das Headset aufhaben. Ich will lieber sinnvolle Teamtage haben, an denen wir all die Dinge kompensieren, auf die wir uns an unseren Home Office Tagen nicht so sehr fokussieren können: Networking, kreative Arbeit und persönliche Interaktion.” Als Ergebnis hielten wir fest, dass wir uns diesen Dingen bewusst intensiv widmen wollen. Das hat das Team dann überzeugt, gerne auch ins Büro zurückzukommen.
Was sind die wichtigsten Aspekte des SmartWorkshops?
Wir waren das erste Team, das einen SmartWorkshop in unserem Bereich durchgeführt hat. Da ich mittlerweile ein großer Befürworter davon bin, habe ich inzwischen SmartWorkshops für viele andere Teams geleitet. Es gibt keine bestimmten Vorgaben für das Ergebnis. Wir beginnen in der Regel mit einem Rückblick: Was lief gut und was lief nicht so gut? Welche Lösungen haben wir gefunden, die wir beibehalten wollen? Danach suchen wir nach neuen Wegen, um Probleme zu lösen – zum Beispiel thematische Teamtage oder Gruppenrunden und Stand-ups. Auch das Onboarding ist oft ein wichtiges Thema: In dem Workshop können zum Beispiel klare Regeln für die Kommunikation von Erreichbarkeit, Verfügbarkeit und Transparenz aufgestellt werden. So weiß jeder genau, wann wer erreichbar ist. Die Kommunikation über die Art und Weise der Zusammenarbeit ist für das Gelingen von Smart Work unerlässlich. SmartWorkshops bieten uns die bestmögliche Grundlage dafür.
Edwina Fitri Ardlinas, Marketingmitarbeiterin bei Bosch Power Tools, Jakarta, Indonesien
Welche Bedeutung hat Smart Work in deinem Leben?
Vor Jahrzehnten erfüllte sich mein Vater den Traum vom eigenen Landwirtschaftsbetrieb. Als er vor ein paar Jahren schwer erkrankte, standen meine Familie und ich vor der Frage, wie es weitergehen sollte. Das Land brach liegen zu lassen und unsere beiden Mitarbeitenden zu entlassen, kam für uns nicht in Frage. Daher beschloss ich, den Betrieb zusammen mit meinen beiden jüngeren Brüdern und unserer Mutter zu übernehmen. Es fühlte sich für uns nach der einzig richtigen Entscheidung an, seiner Leidenschaft in seinem Namen weiter nachzugehen. Zu diesem Zeitpunkt war ich erst seit rund einem Jahr für Bosch in Indonesien tätig. Ohne die Möglichkeit, teilweise von zu Hause aus arbeiten zu können, wäre ich nicht in der Lage gewesen, das Erbe meines Vaters antreten zu können.
Was hat Smart Work für dich verändert?
Schon vor der Pandemie konnte ich bei Bedarf von zu Hause aus arbeiten. Meine Vorgesetzten hatten von Anfang an großes Verständnis für meine Situation. Dank Smart Work kann ich meinem Vollzeitjob bei Bosch nachgehen und trotzdem den Betrieb aufrechterhalten. Natürlich ist es wichtig, dass man seiner Arbeit auch von zu Hause aus die gleiche Aufmerksamkeit widmet wie im Büro. Durch die Gewissheit, dass ich genug Zeit für meine privaten Verpflichtungen habe, kann ich mich sogar noch besser auf meine Arbeit konzentrieren.
Joachim Köppen, Abteilungsleiter Performance Controlling des Zentraleinkaufs im Bereich Global Business Services Stuttgart-Feuerbach, Deutschland
Welche Vorteile hat Smart Work deiner Meinung nach?
Der große Vorteil ist für uns natürlich die hohe Flexibilität. Aber Smart Work hat auch einen erheblichen Mehrwert für unsere Ergebnisse. Wenn man ohnehin zu Hause ist, ist es weniger problematisch, zum Beispiel an einem frühen Meeting mit Kolleginnen und Kollegen aus Japan teilzunehmen. Außerdem habe ich festgestellt, dass sich unsere Reaktionszeit durch die vermehrte Chat-Nutzung erhöht hat und Fragen dadurch oft schneller geklärt werden. Unser Team ist jetzt auch pünktlicher bei Besprechungen, weil nicht mehr alle physisch zum Besprechungsort kommen müssen.
Was ist besonders wichtig für den Erfolg der hybriden Zusammenarbeit?
Wichtig für das Gelingen ist, dass unsere IT reibungslos funktioniert. Zu diesem Zweck nutzen wir eine Intranet-Seite, die Informationen über die digitalen Werkzeuge und Möglichkeiten gibt, die uns zur Verfügung stehen. Und natürlich achten wir jetzt noch mehr darauf, dass Termine, Prozesse und Projekte für alle sichtbar und dokumentiert sind. Wir haben zum Beispiel Prozesskalender in unseren Outlook-Kalendern gespeichert. Ich kann einfach den zusätzlichen Kalender auswählen und sehe dann alle wichtigen Prozessschritte als Overlay. Wir können diese Add-ons nutzen, um unsere Arbeit zu verwalten, egal wo wir sind.
Hat Smart Work auch eure abteilungsübergreifende Zusammenarbeit verändert?
Wir haben viele abteilungsübergreifende Teams, die an gemeinsamen Themen arbeiten. Diese Teams gab es schon vor der Einführung von Smart Work, aber jetzt ist ihre Koordination noch wichtiger geworden. Wir veranstalten auch abteilungsübergreifende Teambuilding-Events, um den Austausch von Best Practices bezüglich Smart Work weiter zu fördern.
Welche Herausforderungen hast du als Führungskraft im Zusammenhang mit Smart Work?
Viele Dinge erfährt man nicht mehr einfach zwischendurch. Manchmal spricht man zum Beispiel im Büro über Kleinigkeiten, die wiederum nicht als so wichtig erachtet werden, dass man deswegen extra anruft. Solche vermeintlichen Nebensächlichkeiten könnten aber durchaus relevant werden. Deshalb ist es besonders wichtig, ständig im Austausch zu bleiben und aktiv zu kommunizieren. Eine weitere Herausforderung ist das Onboarding neuer Mitarbeitenden. Wir legen zum Beispiel Wert darauf, dass diejenigen, die das Onboarding durchführen, zu Beginn häufiger im Büro sind. Es ist nicht selbstverständlich, dass Kolleginnen und Kollegen automatisch miteinander in Kontakt treten, wenn sie nicht gemeinsam vor Ort arbeiten. Umso wichtiger ist es, den Teamzusammenhalt proaktiv zu stärken, zum Beispiel durch Teamevents.
Guilherme Alves, Workplace Project Leader im Facility Management, Bosch, Campinas, Brasilien
Wie sieht deine Arbeit bei Bosch aus?
In meinem Job gestalte ich die Zukunft des Arbeitsplatzes – und zwar, indem ich die Arbeitsumgebung an die Bedürfnisse unserer Teams anpasse. Dabei geht es nicht nur um die Optimierung der digitalen Umgebung, sondern auch um die Umgestaltung unserer Büroräume für hybrides Arbeiten. Ich konzentriere mich darauf, wie Menschen am besten als Team in einem physischen Büro zusammenarbeiten können. Als Projektleiter arbeite ich mit einem Team von Architektinnen und Architekten sowie Ingenieurinnen und Ingenieuren an der Neugestaltung der Büroräume. Gemeinsam machen wir unsere Arbeitsräume fit für die Zukunft!
Was sind die wichtigsten Aspekte bei der Neugestaltung der Arbeitsumgebung?
Vor kurzem habe ich mit meinem Team unser 2 000m2 großes Büro von Bosch Digital in Campinas neu gestaltet. Bevor wir mit der Planung begonnen haben, haben wir einen SmartWorkshop mit einigen der beteiligten Personen durchgeführt. Die erste Aufgabe im Workshop bestand darin, gemeinsame Ziele zu finden, die dazu führen, dass die Mitarbeitenden kreativer arbeiten, wenn es nötig ist, oder konzentrierter, wenn es erforderlich ist – denn die richtige Arbeitsumgebung führt am Ende automatisch zu einer besseren Leistung.
Welche Veränderungen hat die Raumgestaltung mit sich gebracht?
Wir haben jetzt viel Platz für Teamwork, der über reine Besprechungsräume hinausgeht. In unserem Büro gibt es Räume, die durch ihre Gestaltung Kreativität und Innovation anregen. Es gibt Bereiche, in denen man ungestört ist und sich zum Beispiel auf ein Gespräch konzentrieren kann. Auch in technischer Hinsicht haben wir viele Verbesserungen vorgenommen, etwa durch mehr Steckdosen oder Kameras in den Besprechungsräumen. Außerdem haben wir dafür gesorgt, dass sich die Mitarbeitenden noch wohler fühlen: Wir haben die Ruhezonen erweitert, mehr Pflanzen und Farben in die Räume integriert und bequemere Sitzgelegenheiten geschaffen. Nach der Umsetzung fiel uns auf, dass plötzlich wieder weitaus mehr Menschen ins Büro kamen – nicht weil sie dazu verpflichtet waren, sondern weil es für sie Sinn ergab, dort zu sein. Als ich bei unserer Wiedereröffnungsfeier in viele überraschte und glückliche Gesichter blickte, wusste ich, dass unsere Bemühungen ein großer Erfolg waren.
Die größte Bestätigung dafür ist, dass die Teams das neue Büro tatsächlich nutzen. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass viele nur kommen, weil es neu ist. Aber heute, rund ein halbes Jahr später, kommen die Teams weiterhin regelmäßig ins Büro. Die Bedeutung des Begriffs Büro hat sich bei Bosch einfach verändert. Es war früher ein Ort, an den ich kommen musste, um zu arbeiten. Heute ist es ein Ort, der die persönliche Zusammenarbeit stärkt und der dann zur Verfügung steht, wenn es für mich und mein Team sinnvoll ist.