Zum Hauptinhalt springen
Karriere

Winzige Technik mit riesigem Nutzen

Dr. Reinhard Neul hält einen Microchip mit einer Pinzette in die Kamera.

Wie Dr. Reinhard Neul mit seinem Team durch innovative Sensortechnik das Internet der Dinge Realität werden lässt.

Dr. Reinhard Neul arbeitet am Mikroskop, schaut in Kamera und lächelt.

Neben den Teammitgliedern ist für Reinhard Neul, der als Projektleiter von der Ideenfindung bis zur Produktentwicklung in den Entwicklungsprozess eingebunden ist, das Forschungsumfeld besonders wichtig. „Der Standort Renningen bietet alles, was Spitzenforschung braucht – z. B. einen Reinraum, in dem wir Prototypen unter perfekten Bedingungen produzieren und testen können. Hinzu kommt der interdisziplinäre Austausch mit zahlreichen Spezialisten, der durch die Campusstruktur gefördert wird. Wir haben hier eine echte Spielwiese für Wissenschaftler, auf der mit viel Ehrgeiz an den Technologien der Zukunft gearbeitet wird.“

„Eine echte Spielwiese für Wissenschaftler.“

Bei derart komplexen Aufgaben überrascht es nicht, dass in Reinhard Neuls Team Experten aus vielen Bereichen zusammenarbeiten. „Viele Kollegen kommen aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften wie Elektrotechnik, Maschinenbau und Physik. Hinzu kommen Softwareexperten, die durch neue Auswertungsalgorithmen maßgeblich zur Leistungsfähigkeit der Sensorsysteme beitragen. Bevor es an die Produktion von Prototypen geht, arbeiten sie an zahlreichen Simulationen – mit der Finite-Elemente-Methode oder Programmen wie MATLAB und verschiedenen spezialisierten Werkzeugen auf allen Abstraktionsebenen.“

3000 Entwickler

arbeiten bei Bosch am Internet of Things.

Dr. Reinhard Neul

Porträt von Herrn Dr. Reinhard Neul, schaut frontal in die Kamera und lächerlt
Dr. Reinhard Neul

Jahrgang 1958, studierte Elektrotechnik an der Uni Stuttgart und promovierte im Bereich „technische Kybernetik“. Seit 1992 ist Neul bei Bosch in der technischen Forschung tätig und arbeitet heute als Projektleiter für innovative Sensortechnik.

Die Entwicklung von MEMS hat Reinhard Neul, seit 1992 bei Bosch tätig, von Beginn an begleitet. „Besonders stolz bin ich auf unseren Beitrag zum elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP). Ein Beitrag, der sich positiv auf die Unfallstatistiken ausgewirkt hat.“ Dass es bei seiner Forschung um mehr als nur einen sichereren Alltag geht, zeigen auch die Einsatzmöglichkeiten im Healthcare-Bereich: „Das geht von der Benachrichtigung bei Stürzen pflegebedürftiger Menschen bis hin zu Krankheitserreger-Schnelltests im Krankenhaus.“ Und die Relevanz der Minisensoren zeigt sich auch in den Produktionszahlen: 4 Millionen MEMS werden allein bei Bosch in Reutlingen produziert – jeden Tag.

Produktion von MEMS, es ist eine Maschine zu sehen

„Wir finden sie in alltäglichen Dingen wie z. B. Autos, Smartphones und in vielen weiteren Produkten. Sie erfassen Bewegungen, Temperatur, akustische Signale und viele andere Daten und leiten daraus mithilfe der passenden Software Aktionen ab. Es sind sozusagen die Sinnesorgane technischer Objekte.“ Das macht MEMS zur Grundlage des Internet of Things – nicht nur im Bereich der Consumer Goods, sondern auch für Industry 4.0 oder Automated Driving. „Momentan entwickeln wir neue Drehratensensoren für das selbstfahrende Auto, die in Kombination mit weiteren Inertialsensoren, Lidar und Satellitennavigation sämtliche fahrdynamischen Daten erfassen. So ist das Steuerungssystem stets über Position und Bewegung des Fahrzeugs und anderer Verkehrsteilnehmer informiert und kann darauf reagieren.“

„Wir bringen den Dingen das Fühlen bei.“

Ein Mann in Schutzkleidung arbeitet an einer Maschine, er schaut nicht in die Kamera.

Wenn Reinhard Neul seine neuesten Entwicklungen in Augenschein nehmen will, sieht er in Schutzanzug, mit Handschuhen und Haube fast wie ein Chirurg aus. Denn sie sind so klein, dass ein einzelnes Staubkorn ihre Funktion beeinträchtigen kann. „MEMS sind mikroelektromechanische Systeme, mit denen wir winzige Sensoren bauen können“, erklärt der promovierte Elektroingenieur.

Teile diese Seite auf