Crossroads
Editorial
Bosch ist Knotenpunkt, hier kreuzen sich Wege, hier laufen unterschiedlichste Strömungen und Entwicklungen zusammen. Aus Input wird Output, aus Bosch-Output Input für andere.
Bosch schöpft aus seinem großen technologischen Potenzial als diversifizierter Industriekonzern: Mobilität, Industrie, Konsumgüter, Gebäude und Energie. Kaum ein Unternehmen ist so vielfaltig, so verknüpft und in zentralen Bereichen menschlichen Lebens so aktiv. Bosch steht auf mehreren Standbeinen, die für Widerstandskraft sorgen und langfristigen unternehmerischen Erfolg sichern. Dabei führt Bosch Knowhow aus unterschiedlichen Branchen zusammen, um Technologien sektorübergreifend in Anwendung zu bringen. Diese Unternehmensstruktur schafft vielfaltige Chancen, aber auch Herausforderungen. Wer so breit aufgestellt und präsent ist, ist permanent auf verschiedenen Ebenen gefragt. Immer wieder steht Bosch so auch selbst an Weggabelungen und -kreuzungen und muss sich entscheiden.
„Crossroads“, der Titel unseres diesjährigen Geschäftsberichts, verweist darauf, wie Bosch in Phasen tiefgreifender Veränderungen und Unsicherheiten die Weiterentwicklung des Unternehmens gestaltet, sich auf Wachstumschancen der Zukunft ausrichtet, neue Geschäftsfelder erschließt, bestehende optimiert.
Konzernlagebericht
Die Bosch-Gruppe richtet ihre Geschäftsfelder auf die Wachstumschancen der Zukunft aus. Die Herausforderung besteht darin, Zukunftsfelder zu erschließen, die erhebliche Vorleistungen erfordern, und gleichzeitig das bestehende Geschäft an die Erfordernisse der Marktentwicklung anzupassen. Dabei ist das weltweite konjunkturelle Umfeld voraussichtlich weiterhin schwach. Trotz erschwerter Rahmenbedingungen kommt die Bosch-Gruppe auf ihrem Weg voran.
Nominal stieg der Umsatz der Bosch-Gruppe im Jahr 2023 um 3,8 % auf 91,6 Milliarden Euro. Wechselkursbereinigt wurde ein Anstieg von 8,0 % erzielt, der im für 2023 angepeilten Wachstumskorridor von 6 bis 9 % liegt. Die operative EBIT-Rendite erreicht mit 5,3 % die Prognose einer deutlichen Verbesserung und übertrifft den Vorjahreswert von 4,3 %. Nach Unternehmensbereichen ergibt sich ein gemischtes Bild. Einem kräftigen Wachstum in den Bereichen Mobility, Industrial Technology und vor allem Energy and Building Technology steht ein rückläufiger Umsatz bei Consumer Goods gegenüber. Ausschlaggebend für den Umsatzanstieg bei Industrial Technology waren wie prognostiziert Effekte aus der erstmaligen Konsolidierung neu erworbener Unternehmen. Alle Bereiche weisen dabei für 2023 ein deutlich positives Ergebnis aus. Besonders gut schneiden Industrial Technology sowie Energy and Building Technology ab.
Gleichzeitig wurden viele strategische Projekte weiter vorangetrieben. Hervorzuheben sind unter anderem die angesichts steigender Anforderungen an den Klimaschutz wachsende Elektrifizierung auf vielen Gebieten sowie eine noch breitere internationale Aufstellung. Zukäufe und Partnerschaften stärken sowohl Zukunftsgebiete wie Halbleiter als auch angestammte Geschäftsfelder wie die Mobilhydraulik und das Errichtergeschäft in der Gebäudetechnik. Ein bedeutendes Projekt ist die Neuaufstellung des Unternehmensbereichs Mobility, um künftige Markt-, Kunden- und Technikanforderungen noch besser zu adressieren.
Auch das Geschäftsjahr 2024 wird voraussichtlich sehr anspruchsvoll. Ziel ist es, dennoch den Umsatz der Bosch-Gruppe in einem Korridor von 5 bis 7 % zu steigern. Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket sollen zudem wichtige Grundlagen zur nachhaltigen Stärkung der Ertragskraft gelegt werden. Diese Maßnahmen belasten zunächst das Ergebnis, da sich ihre Wirkung teilweise erst von 2025 an entfalten wird, was für 2024 eine operative EBIT-Rendite in etwa auf Vorjahresniveau erwarten lässt. Gleichzeitig haben wir den Anspruch, unsere langfristige Strategie konsequent fortzusetzen.